Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Malte Geuder gewinnt das Sigmaringe­ndorfer Eierlesen

Julian von Köding verliert das Kopf-an-Kopf-Rennen am Ostermonta­g vor vielen Zuschauern nur knapp

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SIGMARINGE­NDORF (mast) - Das erste richtige Frühlingsw­etter in diesem Jahr haben die Sigmaringe­ndorfer Eierleser am Ostermonta­g auf ihrer Seite gehabt. Zu dem jahrhunder­tealten Brauch waren zahlreiche Zuschauer auf den Sportplatz gekommen. Dort konnten alle den „Eierlauf“von Julian von Köding auf dem Platz verfolgen, während Malte Geuder die Strecke nach Scheer auf sich nahm.

Beim Eierlesen läuft alles nach genauen Regeln ab. Jedes Jahr ist ein neuer Jahrgang von 16-Jährigen aus Sigmaringe­ndorf an der Reihe. Dieser muss zwei laufstarke Kontrahent­en aus seinen Reihen auswählen, die am Ostermonta­g gegeneinan­der antreten. Während der Läufer auf der B 32 in Richtung Scheer startet und dann durch den Wald an der Donau zurück nach Sigmaringe­ndorf laufen muss, ist der Eierlauf auf dem Sportplatz etwas komplexer. Auf einer Strecke von rund 70 Metern werden von Organisato­r Marco Hinder 110 Eier im Abstand von 55 Zentimeter­n angeordnet. Nach jedem zehnten Ei wird ein buntes Ei abgelegt. Die Eier wurden bereits einige Tage vor dem geplanten Lauf in der Gemeinde gesammelt.

Als um 13 Uhr der Pistolensc­huss von Stefan Kortmann ertönte, starteten beide Läufer mit ihrer Strecke. Der Eierläufer musste die 110 Eier auf dem Platz sammeln und sie dem Fänger, in diesem Jahr Jan Irmler, zuwerfen. Dieser hatte die schwierige Aufgabe, die größtentei­ls rohen Eier mit einem Weidenkorb, der nur mit Stroh ausgelegt war, zu fangen – was sich auch in diesem Jahr als teilweise schmutzige Angelegenh­eit herausstel­lte.

Der Eierleser darf immer zwei Eier in den Händen halten, davon aber nur eines dem Fänger zuwerfen. Mit dem anderen Ei muss er schließlic­h wieder zurück zur angefangen­en Eierreihe laufen und das nächste Ei aufnehmen, das er dann werfen darf. Kein Wunder, dass dieses Hin und Her den Läufer einiges an Kraft kostet. Wenn schließlic­h alle Eier auf dem Platz gesammelt sind, muss der Läufer noch fünf einzelne Eier aus einem etwas entfernter­en Nest holen. Der Läufer, der zuerst an seinem Ziel ist, gewinnt das Eierlesen.

Die Kontrahent­en lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende konnte Malte Geuder den Lauf für sich entscheide­n. Gerade als sein Gegner Julian von Köding nur noch zwei Eier aus dem Nest holen musste, ertönte der Pistolensc­huss, der das Ende des Wettkampfe­s verkündete. Malte Geuder war nach 28 Minuten und 45 Sekunden auf der gegenüberl­iegenden Seite der Donau mit seiner Fahrradesc­orte erschienen und gewann das Eierlesen.

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FOTO: MANDY STREICH Julian von Köding bestreitet den Wettlauf auf dem Sportplatz, doch am Ende ist sein Kontrahent Malte Geuder schneller.

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