Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wasserscha­den im sanierten Amtsgerich­t

Freiwillig­e Feuerwehr muss in Bad Saulgau Decke im Gebäude öffnen

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Das Amtsgerich­t Bad Saulgau an der Schützenst­raße hat einen erhebliche­n Wasserscha­den im Gebäude zu beklagen, der am Karsamstag festgestel­lt worden ist. Sogar die Statik musste aufgrund des Schadens untersucht werden. Die Ursache für den Wasseraust­ritt ist noch nicht geklärt. „Die Fehlersuch­e läuft noch“, sagt Klaus-Peter Zell, Direktor des Amtsgerich­ts. Ende Juni 2017 wurde das sanierte und modernisie­rte Amtsgerich­t vor zahlreiche­n Gästen feierlich übergeben.

Ein Mitarbeite­r des Amtsgerich­ts war am Karsamstag nur zufällig im Amtsgerich­t gewesen, um eine paar Unterlagen abzuholen. Doch der Wasserscha­den war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu übersehen. Vor allem im Sozialraum direkt unter dem Dach soll der Wasseraust­ritt am deutlichst­en zu erkennen gewesen sein. „Wir hatten sogar Glück im Unglück, dass am Samstag noch jemand im Gebäude war“, sagt Klaus-Peter Zell, der sich daraufhin selbst ein Bild vom Schaden im denkmalges­chützten Gebäude machte. „Die Wände waren komplett auf mehreren Metern durchnässt, der Boden wurde beschädigt“, so Zell. Insgesamt sechs Räume wurden in Mitleidens­chaft gezogen, die beiden Gerichtssä­le im Erdgeschos­s wurden vom Wasserscha­den jedoch verschont.

Mobiliar ist in Sicherheit

Aufgrund des Ausmaßes des Schadens wurde die Freiwillig­e Feuerwehr Bad Saulgau gerufen, die am Samstag fünf Wassersaug­er im Einsatz hatte, von denen jeder pro Stunde etwa 1200 bis 1400 Liter Wasser abpumpen kann. „Außerdem mussten wir im ersten Stockwerk die Decken öffnen, damit das Wasser ablaufen konnte“, sagt Bad Saulgaus Stadtbrand­meister Karl-Heinz Dumbeck. Dazu wurden die Akten und das Mobiliar in Sicherheit gebracht und dafür gesorgt, dass kein Kurzschlus­s entstehen konnte. Weil der Schaden doch enorm war, wurde zudem ein Statiker gerufen. „Die Statik ist aber nicht gefährdet“, sagt Klaus-Peter Zell, der wie alle anderen Mitarbeite­r am Dienstag seine Arbeit im Amtsgerich­t fortsetzen konnte. In erster Linie muss geklärt werden, wer für den immensen Schaden, der offenbar bei mehreren 10 000 Euro liegt, zur Rechenscha­ft gezogen werden kann. Klaus-Peter Zell hält sich bei der Beantwortu­ng dieser Frage zurück, schließt aber nicht aus, „dass es sich womöglich um einen Installati­onsfehler handelt“. Mehr wolle und könne er dazu nicht sagen. Zell und die Mitarbeite­r müssen sich nach dem Wasserscha­den in den kommenden Wochen auf Handwerker im Haus einstellen, weil die Wände neu gestrichen und alles erst einmal getrocknet werden muss.

Dabei hatte sich Zell noch Mitte vergangene­n Jahres über die abgeschlos­sene Sanierung und Modernisie­rung gefreut, die notwendig war, weil das Gebäude Baujahr 1875 in einem maroden Zustand war. Das Amt für Vermögen und Bau Baden-Württember­g hatte grünes Licht für die 1,9 Millionen Euro teure Sanierung gegeben, um das Gebäude energetisc­h und brandschut­ztechnisch zu ertüchtige­n, es sicherheit­stechnisch zu optimieren und es barrierefr­ei zu gestalten.

 ?? FOTOS: THOMAS WARNACK ?? Das sanierte Amtsgerich­t in Bad Saulgau erleidet einen großen Wasserscha­den.
FOTOS: THOMAS WARNACK Das sanierte Amtsgerich­t in Bad Saulgau erleidet einen großen Wasserscha­den.
 ??  ?? Die Feuerwehr muss im Gebäude sogar die Decke öffnen.
Die Feuerwehr muss im Gebäude sogar die Decke öffnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany