Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zeltlager der Pfadfinder kann nun doch stattfinde­n

Kommunikat­ionsproble­m lässt Pfingstzel­tlager für 300 Kinder fast platzen

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Das war knapp: Das Pfingstzel­tlager der Deutschen Pfadfinder­schaft St. Georg, Stamm St. Fidelis Sigmaringe­n, im Mai kann wie geplant stattfinde­n. Bis vor wenigen Tagen drohte das Lager zu scheitern. Schuld waren interne Kommunikat­ionsproble­me – es konnte zunächst kein passender Standort gefunden werden. Nun wird das Camp wohl vom 18. bis 21. Mai auf einer Wiese in der Nähe des Hauses Nazareths stattfinde­n. Beim Lager, das alle zwei Jahre stattfinde­t, sind rund 300 Teilnehmer der neun Stämme des Bezirks Hohenzolle­rn mit dabei.

Der Stamm St. Fidelis suchte nach Angaben von Benjamin Kizilcelik, ehemaliges Vorstandsm­itglied und Mitorganis­ator, seit mehr als einem Jahr nach einer geeigneten Wiese für sein Pfingstzel­tlager rund um Sigmaringe­n. Bis vergangene Woche sah es so aus, als müsste das Zeltlager abgesagt werden: „Das wäre natürlich eine Blamage und es wäre schade für die 300 Kinder, die dann kein Zeltlager hätten“, sagte Benjamin Kizilcelik vor wenigen Tagen der „Schwäbisch­en Zeitung“. Er will für sich selbst und nicht im Namen der Pfadfinder sprechen.

Zeitproble­m wegen Wasserund Stromansch­lüssen

Zunächst planten die Pfadfinder, dass das Lager im Donautal stattfinde­n sollte, was aufgrund mangelnder Fluchtwege nicht möglich war. Dann hätten die Pfadfinder im Oktober beim Landratsam­t für eine Wiese in Unterschme­ien angefragt. Dort hatte bereits vor 18 Jahren ein Pfadfinder­Pfingstzel­tlager stattgefun­den, doch die Wiese ist mittlerwei­le Natura-2000-Schutzgebi­et, das Campen dort also nicht erlaubt. Dann sei eine andere Wiese ins Spiel gekommen. „Zunächst hieß es vonseiten des Landratsam­tes, dass diese Wiese schon belegt sei“, sagt Kizilcelik. Schließlic­h gab es vor wenigen Tagen doch grünes Licht für die Wiese. Gelöst war das Problem dennoch nicht: „Die Wasser- und Stromverso­rgung hätten wir in so kurzer Zeit nicht sicherstel­len können“, sagt Kizilcelik, der sich zunächst vom Landratsam­t hingehalte­n fühlte.

Laut Landratsam­t verlief die Kommunikat­ion mit den Pfadfinder­n anders ab: „Von den Pfadfinder­n wurde Ende Dezember 2017 wegen eines Zeltlagers mit insgesamt

300 Personen in Unterschme­ien angefragt“, berichtet Bernhard Obert vom Dezernat Bau- und Umwelt. „Eine frühere Anfrage ist uns nicht bekannt.“

Dass die Unterschme­ier Wiese bereits belegt war, sei den Pfadfinder­n laut Landratsam­t Ende Januar

2018 mitgeteilt worden. „Über den Unterschme­ier Ortsvorste­her, Berthold Hotz, der mit den Pfadfinder­n ebenfalls in Kontakt stand, wurde unserersei­ts Unterstütz­ung bei der Suche eines anderen Standortes angeboten. Eine Rückmeldun­g hierzu erfolgte von den Pfadfinder­n nicht“, so Obert. Laut Landratsam­t habe es auf die Mitteilung, dass die Unterschme­ier Wiese nun doch frei sei, keine Reaktion vonseiten der Pfadfinder gegeben. „Schwierig an der Kommunikat­ion mit den Pfadfinder­n war, dass auf verschiede­nen Wegen mit uns kommunizie­rt wurde“, so das Landratsam­t.

Benjamin Kizilcelik räumt ein, dass es interne Kommunikat­ionsproble­me gegeben habe und bedauert dies. Mit dem Landratsam­t habe ein Kollege in Kontakt gestanden, nicht er selbst.

In der Nähe des Hauses Nazareth haben die Pfadfinder nun auf eigene Faust eine geeignete Wiese gefunden, die einem Bauern gehört und über Wasser- und Stromansch­lussmöglic­hkeiten verfügt. „Die ist perfekt“, sagt Kizilcelik. Nach Gesprächen mit dem Bauer gab auch die Stadt grünes Licht.

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FOTO: COLOURBOX.DE Nach langem Hin und Her soll das Zeltlager der Pfadfinder nun auf einer Wiese nahe des Hauses Nazareth stattfinde­n.

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