Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Politik will Weg für Veringer Solarpark ebnen
Stadt und Verwaltungsverband müssen Flächennutzung zustimmen – Aufbau nicht vor 2020
VERINGENSTADT - Die Pläne der EnBW für den Solarpark in Veringenstadt schreiten voran. Wie berichtet, möchte das Energieunternehmen ein Privatgrundstück pachten und dort eine Fotovoltaik-Anlage errichten. Im Januar hatte bereits der Gemeinderat zugestimmt, dass die EnBW die Bauleitplanung übernehmen darf. Bei seiner Sitzung in der kommenden Woche soll jetzt der Gemeindeverwaltungsverband Laucherttal der notwendigen Änderung des Flächennutzungsplanes zustimmen. Parallel wird der Gemeinderat in Veringenstadt bei der kommenden Sitzung über den sogenannten „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“entscheiden.
Wie Sprecher Ulrich Stark bestätigt, ist die EnBW verstärkt auf der Suche nach Flächen für Solarparks. Grund dafür ist eine Änderung der Freiflächenverordnung in BadenWürttemberg, die seit März 2017 gilt. Die Gesetzesänderung ermöglicht es, Solarparks nicht mehr nur an Randflächen von Autobahnen oder auf ehemaligen Deponien, sondern auch auf landwirtschaftlichen Flächen zu errichten, die als benachteiligt gelten. Das Land will damit den Umstieg auf erneuerbare Energien fördern.
Auch der Veringer Eigentümer war auf eine Anzeige der EnBW aufmerksam geworden und auf das Energieunternehmen zugegangen. Derzeit plant die EnBW auf seinem Gelände einen Solarpark mit einer Größe von 11,6 Hektar. Dieser könne eine Leistung von sieben Megawatt erreichen. Damit würde die Anlange rund 1600 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr versorgen können. Rund 3900 Tonnen Kohlenstoffdioxid ließen sich bei dieser Art der Energiegewinnung einsparen. Laut EnBWSprecher Stark liebäugelt das Unternehmen derzeit sogar mit einer weiteren Vergrößerung, „auf 12 bis 13 Hektar beispielsweise“.
Bis tatsächlich die ersten Fotovoltaik-Anlagen aufgebaut werden können, müssen aber noch viele Formalitäten geklärt werden. Haben Gemeinderat und Gemeindeverwaltungsverband zugestimmt, müssen die Bürger öffentlich beteiligt werden und auch weitere Behörden und öffentliche Träger müssen zustimmen. „Zudem müssen wir uns bei der Ausschreibung der Bundesnetzagentur durchsetzen“, sagt Ulrich Stark. Diese entscheidet über eine Vergütung für die Einspeisung des Stromes ins Netz. Ende 2019, so hofft Stark, könnte diese Genehmigung erteilt werden. „Der Aufbau würde dann Anfang 2020 erst beginnen.“