Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Dirigent stirbt zwei Tage nach Konzert
Musikverein Rulfingen trauert nach plötzlichem Tod von Herbert Lutz
RULFINGEN - Große Trauer und Fassungslosigkeit herrscht bei den Mitgliedern des Musikvereins Rulfingen über den plötzlichen Tod ihres Dirigenten und Kameraden Herbert Lutz. Zwei Tage nach dem Osterkonzert verstarb Lutz am Dienstag unerwartet im Alter von 65 Jahren. Herbert Lutz hinterlässt eine große und schmerzliche Lücke im Verein, in der Gemeinde und vor allem bei seiner Familie.
An Ostersonntag erlebten die Konzertbesucher noch einen bestens aufgelegten und strahlenden Dirigenten Herbert Lutz, der zusammen mit seinem Orchester dem Publikum in der Ablachhalle Mengen eine große Freude bereitete. Er war glücklich und stolz zugleich über die Leistung seiner geliebten Musiker, die er fast 31 Jahre dirigierte. „Wir sind geschockt und fassungslos zugleich“, sagt der Vorsitzende des Musikvereins Rulfingen, Ralf Lorenz. Rudi Hüglin, Vorsitzender Bezirk II des Blasmusikverbands Sigmaringen, war Gast beim Osterkonzert und erfuhr am Mittwochmorgen von Lutz’ Tod. „Ich konnte es gar nicht glauben“, sagt Hüglin, ein langjähriger Wegbegleiter von Herbert Lutz.
Enge Zusammenarbeit
Schon von Kindesbeinen an kannte Hüglin seinen Freund Herbert Lutz, mit dem er gemeinsam bei der Rentnerband Ennetach gespielt hatte, dessen musikalischer Leiter Herbert Lutz bis zuletzt war. Lutz war vor seinem Eintritt in den Musikverein Rulfingen Vizedirigent der Stadtkapelle Mengen, wo er auch gewohnt hat. „Wir haben immer eng zusammengearbeitet und uns regelmäßig getroffen“, ergänzt Rudi Hüglin, der den Tod von Herbert Lutz umso weniger fassen kann, weil er stets auf seine Gesundheit geachtet habe. Zu Hüglin habe er oft gesagt. „Pass gut auf dich auf.“Für den Musikverein Rulfingen sei Lutz, so Hüglin, der Motor gewesen – „eine ganz wichtige Persönlichkeit“.
Herbert Lutz hatte viel für den Musikverein Rulfingen getan. Er lebte für die Blasmusik und engagierte sich in mannigfacher Weise, so hatte er auch seit knapp zehn Jahren das Amt des Bezirksdirigenten beim Blasmusikverband Sigmaringen inne. Er sei ein umtriebiger und auch zielstrebiger musikalischer Leiter gewesen, der bekannt dafür war, immer neue Wege zu gehen, so der stellvertretende Vorsitzende Roland Campregher beim Konzert am vergangenen Sonntag.
Viele Reisen ins Ausland und unsägliche Auftritte absolvierte Herbert Lutz mit seinem Musikverein Rulfingen. Aber auch die Ausbildung der Musiker lag ihm immer am Herzen. Er war ein geselliger Mensch, guter Freund, Familienvater und ein Musiker, der sich durch seine Fachkompetenz große Verdienste erwarb.