Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Langenenslingen schafft neue Bauplätze
Auf dem Gelände der ehemaligen Steppdeckenfabrik tut sich etwas
LANGENENSLINGEN - Auf dem Areal der ehemaligen Steppdeckenfabrik in Egelfingen will die Gemeinde Langenenslingen neues Bauland schaffen. Neben vier Bauplätzen sollen auch Parkplätze für die daneben liegende Gemeindehalle entstehen. Dafür müssen auf dem Fabrikgelände die alten Gebäude abgerissen werden. Bei Voruntersuchungen zeigte sich, dass belastete Stoffe zu Tage kommen werden. Asbest, Teerpappe, Rollladen und Industrieböden müssen sauber getrennt werden. Mit dem Abbruch ist die Firma Späth aus Wilflingen beauftragt, die die Gebäude abreißt und die Stoffe trennt. Manche müssen auf speziellen Deponien entsorgt werden.
Vom mehrteiligen Ensemble, Wohnung, Schulgebäude, Lagerhallen auf dem Gelände der Steppdeckenfabrik in Egelfingen steht noch ein kleiner Teil im hinteren Bereich. Das Abbruchunternehmen Späth hat in den vergangenen Wochen ganze Arbeit geleistet. Dabei muss der Abbruch Schritt für Schritt vor sich gehen. Die ersten drei Wochen galten alleine den Vorarbeiten, erklärt Abbruchunternehmer Roland Späth. Die Fenstersimse, Rollladen und Industrieböden waren asbesthaltig. Der gesamte Bodenbelag musste abgefräst und in Containern gelagert und abtransportiert werden. Auch die Rohrisolierungen müssen in sogenannten Bigpacks verschnürt und dann in Containern weggebracht werden. Entsorgt wird auf dafür zugelassenen Deponien, so Späth. Für bestimmte Schadstoffe gebe es nur ein bis zwei Deponien in ganz BadenWürttemberg. Der Unternehmer schätzt, dass bei diesem Abbruch 30 bis 40 Tonnen belastetes Material anfallen. „Belastet ist so gut wie alles. Es kommt darauf an wie stark“, erklärt er.
Der 25 000-Liter-Heilzöltank musste nicht nur gereinigt, zerlegt und fachgerecht entsorgt werden. Das Abbruchunternehmen muss auch an das Landratsamt melden, wo der Tank entsorgt wurde.
Das zertifizierte Unternehmen aus Wilflingen hatte bei der Ausschreibung der Abbrucharbeiten das günstigste Angebot abgegeben und vom Langenenslinger Gemeinderat den Zuschlag bekommen. Bei 123 000 Euro Kosten für den Abbruch bekommt die Gemeinde 41 320 Euro Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum.
Fünf neue Bauplätze sind bereits reserviert
Bis in vier Wochen wird der Abbruch erledigt und das Altmaterial abtransportiert sein. Auf den 5000 Quadratmetern werden fünf Bauplätze entstehen, die alle schon von Interessenten reserviert sind. Die Bauplätze haben eine Größe von 650 bis 705 Quadratmetern. Die Straße muss noch verbreitert werden, die Randeinfassung gesetzt und der Wendehammer vergrößert werden.
Bereits im Vorfeld hatte der Egelfinger Schützenverein die Inneneinrichtungen, Türen und Lampen ausgebaut und den Keller entrümpelt, um den Abbruch vorzubereiten. In mehreren Arbeitseinsätzen engagierten sich die Mitglieder, von jung bis ins Rentenalter. Die Gemeinde hat die Arbeiten vergütet, der Verein konnte so seine Kasse aufbessern.