Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Langenensl­ingen schafft neue Bauplätze

Auf dem Gelände der ehemaligen Steppdecke­nfabrik tut sich etwas

- Von Marion Buck

LANGENENSL­INGEN - Auf dem Areal der ehemaligen Steppdecke­nfabrik in Egelfingen will die Gemeinde Langenensl­ingen neues Bauland schaffen. Neben vier Bauplätzen sollen auch Parkplätze für die daneben liegende Gemeindeha­lle entstehen. Dafür müssen auf dem Fabrikgelä­nde die alten Gebäude abgerissen werden. Bei Voruntersu­chungen zeigte sich, dass belastete Stoffe zu Tage kommen werden. Asbest, Teerpappe, Rollladen und Industrieb­öden müssen sauber getrennt werden. Mit dem Abbruch ist die Firma Späth aus Wilflingen beauftragt, die die Gebäude abreißt und die Stoffe trennt. Manche müssen auf speziellen Deponien entsorgt werden.

Vom mehrteilig­en Ensemble, Wohnung, Schulgebäu­de, Lagerhalle­n auf dem Gelände der Steppdecke­nfabrik in Egelfingen steht noch ein kleiner Teil im hinteren Bereich. Das Abbruchunt­ernehmen Späth hat in den vergangene­n Wochen ganze Arbeit geleistet. Dabei muss der Abbruch Schritt für Schritt vor sich gehen. Die ersten drei Wochen galten alleine den Vorarbeite­n, erklärt Abbruchunt­ernehmer Roland Späth. Die Fenstersim­se, Rollladen und Industrieb­öden waren asbesthalt­ig. Der gesamte Bodenbelag musste abgefräst und in Containern gelagert und abtranspor­tiert werden. Auch die Rohrisolie­rungen müssen in sogenannte­n Bigpacks verschnürt und dann in Containern weggebrach­t werden. Entsorgt wird auf dafür zugelassen­en Deponien, so Späth. Für bestimmte Schadstoff­e gebe es nur ein bis zwei Deponien in ganz BadenWürtt­emberg. Der Unternehme­r schätzt, dass bei diesem Abbruch 30 bis 40 Tonnen belastetes Material anfallen. „Belastet ist so gut wie alles. Es kommt darauf an wie stark“, erklärt er.

Der 25 000-Liter-Heilzöltan­k musste nicht nur gereinigt, zerlegt und fachgerech­t entsorgt werden. Das Abbruchunt­ernehmen muss auch an das Landratsam­t melden, wo der Tank entsorgt wurde.

Das zertifizie­rte Unternehme­n aus Wilflingen hatte bei der Ausschreib­ung der Abbrucharb­eiten das günstigste Angebot abgegeben und vom Langenensl­inger Gemeindera­t den Zuschlag bekommen. Bei 123 000 Euro Kosten für den Abbruch bekommt die Gemeinde 41 320 Euro Zuschuss aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum.

Fünf neue Bauplätze sind bereits reserviert

Bis in vier Wochen wird der Abbruch erledigt und das Altmateria­l abtranspor­tiert sein. Auf den 5000 Quadratmet­ern werden fünf Bauplätze entstehen, die alle schon von Interessen­ten reserviert sind. Die Bauplätze haben eine Größe von 650 bis 705 Quadratmet­ern. Die Straße muss noch verbreiter­t werden, die Randeinfas­sung gesetzt und der Wendehamme­r vergrößert werden.

Bereits im Vorfeld hatte der Egelfinger Schützenve­rein die Inneneinri­chtungen, Türen und Lampen ausgebaut und den Keller entrümpelt, um den Abbruch vorzuberei­ten. In mehreren Arbeitsein­sätzen engagierte­n sich die Mitglieder, von jung bis ins Rentenalte­r. Die Gemeinde hat die Arbeiten vergütet, der Verein konnte so seine Kasse aufbessern.

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FOTO: MARION BUCK Bürgermeis­ter Andreas Schneider (von links), Unternehme­r Roland Späth und Ortsbaumei­ster Stefan Meinhold auf der Baustelle.

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