Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Himmelpfortgrund“treten im Schloss auf
Konzert findet am Sonntag, 15. April, um 17 Uhr statt
MESSKIRCH (sz) - „Himmelpfortgrund“, so nennt sich eine Formation, die sich der Kammermusik für gemischte Besetzungen mit Blasund Streichinstrumenten verschrieben hat. Der Name des Ensembles versteht sich als eine Hommage an Franz Schubert, der eben dort geboren wurde: am Himmelpfortgrund, damals ein eigenständiger Vorort, heute ein Stadtteil Wiens.
Im Sinne der sogenannten historisch informierten Aufführungspraxis werden die Septette von Conradin Kreutzer und Ludwig van Beethoven am Sonntag, 15. April, ab 17 Uhr im Festsaal von Schloss Meßkirch auf einem Wiener Instrumentarium vom Anfang des 19. Jahrhunderts erklingen.
Das Septett Es-Dur op. 62 von Conradin Kreutzer ist höchstwahrscheinlich während dessen Wiener Jahren zwischen 1804 und 1810 entstanden. „Himmelpfortgrund“stieß im Zuge seiner Recherchen auf eine bisher wenig beachtete Handschrift dieses Werkes. Sie scheint auf die Urfassung zurückzugehen und unterscheidet sich von der heute gängigen Druckausgabe durch eine unwirsche, schroffe Dynamik und stark wechselnde Affektzustände, wie sie ja gerade auch bei Beethoven vorkommen. Gemessen an dieser spannenden, stärker charakterisierenden und von unbändiger Musizierlust geprägten ursprünglichen Version muss das Septett von Conradin Kreutzer den Vergleich mit den anerkannt großen Komponisten seiner Zeit nicht scheuen.