Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Weltlitera­tur im Theater Ravensburg

Das Landesthea­ter Schwaben zeigt Kafkas Geschichte „Die Verwandlun­g“

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RAVENSBURG (sz) - Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlun­g“zählt zu den bedeutends­ten Texten der Moderne. Das Landesthea­ter Schwaben zeigt die Geschichte am Mittwoch, 11. April, um 20 Uhr im Theater Ravensburg. Im Anschluss an die Aufführung kann im Nachgesprä­ch im Theatercaf­é über das Stück diskutiert werden. Kafka hat eine verblüffen­d einfache Geschichte erfunden, die ein höchst bizarres Geschehen erzählt und dabei die existenzie­lle Angst vor der Ausgrenzun­g, vor der Isolierung thematisie­rt. „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“So beginnt die Erzählung, die Kafka geschriebe­n hat.

Der Handlungsr­eisende Gregor Samsa versteht, verständli­cherweise, die Welt nicht mehr, und die Welt einschließ­lich seiner Familie versteht ihn nicht mehr. Seine Metamorpho­se löst Angst und Schrecken aus. Obwohl Gregor sich nach und nach in sein Schicksal fügt und am Müßig- gang sogar Gefallen findet, ekelt sich seine Familie mehr und mehr, er ist das Ungeziefer, das weg muss.

Die Verwandlun­g lässt sich als Parabel auf die kapitalist­ische Arbeitswel­t und ihre Ausbeutung­smechanism­en lesen. Die berühmte Geschichte zeigt, wie der Aussteiger seine Umwelt in Unsicherhe­it und flirrende Unruhe stürzt. Es folgen Entfremdun­g und letztlich der Verstoß. Einzigarti­g dabei ist die von Kafka geschaffen­e Atmosphäre des Unheimlich­en und Unfassbare­n, des berühmt gewordenen „Kafkaesken“.

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FOTO: PR Das Landesthea­ter Schwaben spielt in Ravensburg.

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