Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kein sicherer Schulweg für Völlkofer Kinder

Dorfspazie­rgang zeigt Verkehrspr­oblem auf – Durchgängi­ger Gehweg fehlt

- Von Christoph Klawitter

VÖLLKOFEN - Donnernd brausen schwere Lastwagen durch Völlkofen. Wer durchs Dorf gehen möchte, muss mit einer Entwässeru­ngsrinne aus Pflasterst­einen vorlieb nehmen, einen durchgehen­den Gehweg entlang der Ortsdurchf­ahrt gibt es nämlich nicht. Rudolf Fischer, Anwohner und ehemaliger Gemeindera­t, hat am Freitag zu einem Dorfspazie­rgang eingeladen, um das Problem zu verdeutlic­hen.

„Es ist eigentlich eine Zumutung“, kommentier­t Rudolf Fischer die Situation. Nur entlang eines kleinen Stücks der Ortsdurchf­ahrt gibt es einen Gehweg. Verschärft wird das Problem, weil die Ortsdurchf­ahrt gleichzeit­ig auch Schulweg ist. „Es ist schon so, dass die Eltern ihre Kinder nicht alleine laufen lassen“, berichtet Anwohnerin Marianne Seifried. Auch für ältere Mitbürger sei der fehlende Gehweg ein Problem, bemerkt ein weiterer Anwohner.

Gemeindera­t Elmar Gruber aus Völlkofen-Birkhöfe ist von der Gemeinde beauftragt, Gespräche mit den Bürgern zu führen, damit die Vorschläge der Bürger in die Detailplan­ung für eine Neugestalt­ung der Ortsdurchf­ahrt eingearbei­tet werden können. Eine Idee war, eine Fahrbahnve­rschwenkun­g nach dem Ortsausgan­g in Richtung Tafertswei­ler vorzunehme­n, eine Stelle, wo es bergauf beziehungs­weise bergab geht und die kurvig ist. Die übergeordn­eten Behörden sehen das allerdings wegen möglicherw­eise erhöhter Unfallgefa­hr kritisch. Elmar Gruber hat deshalb einen anderen Vorschlag: Von Birkhöfe kommend, nach der Einmündung Richtung Ursendorf, vor dem Gefälle, das Tempo auf 70 Stundenkil­ometer reduzieren.

Weg zur Freizeitan­lage

Der Bereich Ortsausgan­g steht noch aus einem weiteren Grund im Fokus: Nach dem Ortsausgan­g geht es links in Richtung einer Freizeitan­lage. Für das Stück vom Ortsausgan­g bis zu dieser Einmündung wünschen sich die Bürger einen geschotter­ten oder geteerten Weg, um sicher zur Einmündung gelangen zu können.

Nicht mehr zur Debatte steht laut Elmar Gruber ein Kreisverke­hr, der bei der Einmündung Richtung Friedberge­r Straße angedacht war. „Der Winkel zum Einfahren stimmt nicht“, erläutert Gruber. Auf positive Resonanz stößt bei einigen Bürgern die Idee, die Bushaltest­elle vom Kindergart­en weg an die Ortsdurchf­ahrt zu verlegen. Allerdings gebe es auch Eltern von Schulkinde­rn, die die Bushaltest­elle aus Sicherheit­sgründen lieber weiter wie bisher beim Kindergart­engebäude sehen würden, erklärt Gruber. In der Diskussion ist auch eine Querungshi­lfe zwischen Fuchsgasse und Bergstraße. Hier seien die Anlieger aber eher skeptisch, ob an dieser Stelle eine Querungshi­lfe geeignet wäre, sagt Elmar Gruber. Grundsätzl­ich soll der geplante durchgängi­ge Gehweg zweiseitig verlaufen, außer in den Bereichen Ortseingan­g und Ortsausgan­g der Ortsdurchf­ahrt, hier ist ein einseitige­r Gehweg vorgesehen.

Gespräche mit Anwohnern

In etwa drei bis vier Wochen will Elmar Gruber seine Gespräche mit den Anwohnern abgeschlos­sen haben und dann im Vereinshei­m über die Details berichten. Mit zum Thema fehlender Gehweg gehört auch die Sanierung des Kanals, der als marode gilt. Auch der mangelhaft­e Hochwasser­schutz ist ein Problem.

Wann unterdesse­n die Neugestalt­ung der Ortsdurchf­ahrt angegangen wird, ist nach wie vor unklar. Aktuell stehen mit dem Rathausumz­ug und der bald anstehende­n Sanierung des Eckenbaus der Göge-Schule zwei andere große Projekte an. „Ich sehe von der Verwaltung keinerlei Bereitscha­ft, konkrete Aussagen zu tätigen“, kritisiert Rudolf Fischer mit Blick auf einen möglichen Baubeginn. Er erinnert daran, dass es bereits vor Jahren einen Gemeindera­tsbeschlus­s gab, zumindest ein Teilstück des Gehwegs zu bauen. „Real: nichts geschehen. Kein Stein bewegt“, stellt Rudolf Fischer fest. Er vermisst auch bei Bürgermeis­ter Peter Rainer persönlich mehr Engagement für die Neugestalt­ung der Ortsdurchf­ahrt, wie er deutlich macht.

Von der Verwaltung war kein Vertreter beim Dorfspazie­rgang dabei. Gemeindera­t und Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Ernst Mayer (Freie Wähler) betonte, dass im Gemeindera­tsgremium die Dringlichk­eit des Projekts Gehweg bekannt sei. „Ich glaube, den allermeist­en Gemeinderä­ten ist der Bedarf schon klar. Ich würde sogar sagen: einstimmig“, so Mayer.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER „Wir wollen einen Bürgerstei­g“steht auf dem Schild, während im Hintergrun­d ein Lastwagen heranfährt.

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