Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Chirurgisc­he Praxis soll künftig BG-Fälle behandeln

Derzeit erfolgt an der Riedlinger Klinik nur die Erstbehand­lung bei Arbeits- und Schulunfäl­len

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Ein Sturz mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule; eine Verletzung bei der Arbeit im Unternehme­n: Wer bislang im Raum Riedlingen einen Arbeits- oder Schulunfal­l hatte, der konnte sich an die Sana-Klinik in Riedlingen wenden und ist dort versorgt worden. Doch dies ist derzeit nicht mehr der Fall. Derzeit wird dort nur eine Erstversor­gung vorgenomme­n, Weiterbeha­ndlungen müssen an einer anderen Klinik erfolgen. Doch eine Lösung der Problemati­k ist anvisiert, eine Zulassung für die chirurgisc­he Praxis beantragt. Aber eine Entscheidu­ng kann noch sechs bis acht Wochen dauern.

Hintergrun­d der Thematik: Zum 1. April ist die bisherige Oberärztin für die chirurgisc­he Ambulanz der Sana-Klinik Riedlingen an die SanaKlinik nach Laupheim gewechselt. Dr. Jaeger hatte die Zulassung als sogenannte Durchgangs­ärztin (D-Ärztin), die zur Behandlung von Arbeits-, Schul- und Wegeunfäll­en berechtigt ist, um dies bei den Berufsgeno­ssenschaft­en (BG) abrechnen zu können. Mit dem Weggang ist auch die Zulassung weg.

Wer nun derzeit einen Arbeitsode­r Schulunfal­l hat, kann sich zur Behandlung an die chirurgisc­he Ambulanz der Sana Klinik in Riedlingen wenden, wo eine Erstversor­gung erfolgt. Das heißt: Kleinere Verletzung­en werden versorgt oder Verbände aufgelegt. „Die Erstbehand­lung von Arbeits-, Schul- und Wegeunfäll­en ist in Riedlingen über die Ambulanz sichergest­ellt“, heißt es dazu von den Sana-Kliniken. Doch jede weitere Folgebehan­dlung, Nachschaue­n oder auch wenn Rezepte ausgestell­t werden müssen, kann ohne einen DArzt nicht erfolgen. Also müssen sich die Patienten etwa an die SanaKlinik in Biberach oder an D-Ärzte in Bad Saulgau, Sigmaringe­n oder Ehingen wenden.

Zulassung beantragt

Künftig soll diese „vollumfäng­liche Versorgung von BG-Fällen“über die Ärzte der chirurgisc­hen Praxisklin­ik in Riedlingen abgedeckt werden, heißt es weiter von der Sana. „Die Zulassung durch die DGVU vorausgese­tzt“, so die Sana. Die DGVU ist die Deutsche Gesetzlich­e Unfallvers­icherung, die die Genehmigun­g für eine Versorgung von Arbeits-, Schulund Wegunfälle­n erteilt.

Die Zulassung dafür sei beantragt, aber „für die Beteiligun­g an dem Durchgangs­arztverfah­ren gelten strenge Kriterien und Qualifikat­ionen“, so die Sana. Darunter fallen etwa bestimmte Facharzt- und Zusatzbeze­ichnungen sowie Erfahrunge­n in der Unfallchir­urgie.

Sind diese gegeben, liege es im Ermessen der DGUV die Genehmiung zu erteilen. Die Sana GmbH rechnet damit, dass eine Entscheidu­ng nach derzeitige­m Stand in sechs bis acht Wochen vorliegt.

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