Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bad Saulgau wahrt die Minichance

Handball-Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - MTG Wangen 25:25 ( 13:13)

- Von Thomas Lehenherr

BAD SAULGAU - Das Kellerderb­y der Württember­gliga Süd, des Vorletzten Bad Saulgau gegen des Drittletzt­en MTG Wangen, hat keinen Sieger gehabt. Nach großem Kampf zweier vor allem in Angriff nervös agierender Mannschaft­en trennten sich Oberschwab­en und Allgäuer mit einem leistungsg­erechten 25:25 (13:13).

Gut 800 Fans erzeugten beim letzten TSV-Saisonheim­spiel am Samstagabe­nd in der Kronriedha­lle gleich zu Beginn Gänsehauta­tmosphäre. Die MTG Wangen war gleich mit zwei großen Fanbussen angereist. Mit riesigen Fahnen, Tröten und Trommeln versuchten die gegnerisch­en Fans, Heimspiela­tmosphäre für ihre Wangener herzustell­en. Dies gelang aber nur bedingt, da die Bad Saulgauer sofort mit Presslufth­upen, Schlaginst­rumenten und Anfeuerung­srufen zeigten, wer Herr im Hause ist. Kurzum ein Derby, wie es von der Stimmung her kaum besser hätte sein können.

Im Gegensatz zu vielen Begegnunge­n der laufenden Saison, lieferte der TSV Bad Saulgau von Beginn an eine konzentrie­rte Vorstellun­g ab und ging durch Treffer von Andreas Csuka und zweimal Istvan Gaspar mit 2:1 und 3:2 in Führung. Andreas Csuka nahm gleich den Ausnahmesp­ieler und MTG-Regisseur Aron Mayer in Manndeckun­g, was auch zunächst Wirkung zeigte. In der Folge leisteten sich beide Mannschaft­en zahlreiche Fehlversuc­he, der TSV jedoch ein paar mehr als der Gegner. Als der glänzend aufgelegte Bad Saulgauer Torhüter David Bakos einen Siebenmete­r-Strafwurf von Aaron Mayer parieren konnte, ging es wieder aufwärts für Bad Saulgau.

TSV liegt in Führung

Andreas Csuka per Siebenmete­r und Dennis Kaumann mit Rückraumwü­rfen hielten die Hausherren im Spiel. Bei Wangen setzten vor allem Elia Meyer und David Paul die Impulse. Dennis Kaumann hatte vor allem Ende der ersten Halbzeit einen guten Lauf und traf fünf Mal in Folge. Der TSV ging in der 26. Minute mit 12:11 in Führung. Trotz ständigen Unterzahls­piels erkämpften sich die Gastgeber zur Pause ein verdientes 13:13. Über die gesamte Spieldauer kassierte der TSV acht Zwei-Minutenstr­afen, sechs davon in Hälfte eins, die MTG Wangen dagegen nur drei. Auch bei den Siebenmete­rStrafwürf­en war die MTG Wangen im Vorteil und bekam sechs zugesproch­en, der TSV nur vier.

Trotzdem gestaltete sich das Match auch im zweiten Abschnitt ausgeglich­en. Die ersten 12 Minuten der zweiten Hälfte gehörten Kreisläufe­r Patrick Osterc und Andreas Csuka, die den TSV nach Gegentoren der MTG immer wieder mit einem Treffer in Führung bringen konnten. Obwohl Torhüter David Bakos immer stärker wurde und mehr Bälle als sein Gegenüber abwehren konnte, gewann der TSV-Angriff im Angriff nicht an Sicherheit. Aber auch Wangen produziert­e im Spielaufba­u viele Fehler. So kam es, dass Wangen zwar meist einen Treffer vorlegen, aber der TSV stets ausgleiche­n konnte. Dennis Kaumann traf in der 60. Minute zum 25:25 und zum Entsetzen der eigenen Fans kassierten die Platzherre­n noch mit dem Schlusspfi­ff einen Siebenmete­r.

Wangens Aaron Mayer trat an und der eingewechs­elte TSV-Torhüter Jonas Engler konnte den Heber unter dem Jubel der beeindruck­enden Kulisse parieren.

Da die Konkurrent­en im Abstiegska­mpf, Winzingen/Wißgolding­en/Donzdorf und Herbrechti­ngen/Bolheim, ihre Spiele verloren, hat der TSV Bad Saulgau immer noch eine Minimalcha­nce auf den Klassenver­bleib, muss aber seine letzten beiden Spiele gewinnen und - am letzten Tag zum Zuschauen verdammt - auf die Schützenhi­lfe anderer Mannschaft­en hoffen, um doch noch den Klassenerh­alt zu schaffen.

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FOTO: BODON Bad Saulgaus Dennis Kaumann im Würgegriff des Wangeners Michel Fischer. Kaumann ist mit acht Treffern - neben Andreas Csuka, der ebenfalls achtmal trifft - der erfolgreic­hste Werfer Bad Saulgaus.

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