Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hund Chico eingeschläfert
HANNOVER (dpa) - Nach der tödlichen Attacke auf zwei Menschen in Hannover ist Hund Chico eingeschläfert worden. Dazu entschied sich ein Expertenteam aus Vertretern der Stadt Hannover, der Tiermedizinischen Hochschule, des Tierheims und des Landwirtschaftsministeriums am Montag nach einer Untersuchung, wie die Stadt mitteilte. Der Staffordshire-Terrier-Mischling hatte vor zwei Wochen seine 52 Jahre alte, im Rollstuhl sitzende Besitzerin und deren 27 Jahre alten Sohn totgebissen.
Chico litt an einer stark schmerzhaften frischen Kieferverletzung. Wegen der Schwere der Verletzung, die vermutlich in der Zeit um die Beißattacke entstanden ist, habe die Veterinärbehörde die Entscheidung getroffen, Chico noch in der Narkose einzuschläfern, sagte Stadtsprecher Udo Möller. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, hatte Chico zwei kaputte Fangzähne und eine offene Verbindung zur Nasenhöhle. Das Tier hätte häufig operiert werden müssen, um das zu beheben. Zudem hätte Chico infolge seiner fehlenden Sozialisation nur isoliert von anderen Hunden gehalten werden können und sei aufgrund seiner Aggressivität für Menschen nicht mehr als Sozialpartner in Frage gekommen, so Möller.
Fast 290 000 Menschen hatten eine Online-Petition gegen eine Tötung des Hundes unterstützt. „Bitte lasst Chico leben! Er hatte nie ein gutes Hundeleben!“, lautete der Internet-Aufruf. Nach tödlichen Attacken ist es üblich, dass die Tiere eingeschläfert werden.