Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Junge Feuerwehrl­eute löschen das Rathaus

Bei der Großübung der Kreisjugen­dfeuerwehr­en in Neufra muss auch der Bürgermeis­ter gerettet werden

- Von Sabine Rösch Eine Bildergale­rie zu der Übung finden Sie im Internet auf ●» www.schwaebisc­he.de

NEUFRA - Im Minutentak­t sind die Löschfahrz­euge und die Mannschaft­swagen mit Blaulicht unüberhörb­ar in Richtung Neufra gerast: zur Kreisjugen­dfeuerwehr­übung. Das Szenario: Das Rathaus steht in Flammen, mitsamt der Firma CeMed, die Gefahr des Übergangs auf das benachbart­e landwirtsc­haftliche Anwesen ist akut. Die jährliche Hauptübung der Kreisjugen­dfeuerwehr­en, die dieses Jahr im nördlichen Landkreis stattfand, wurde von der Neufraer Jugendwehr um Jugendwart Volker Schick ausgericht­et.

Es ist Samstagmit­tag: An der Hofeinfahr­t im Oberdorf werden die Fahrzeuge der Wehren aus Neufra, Gammerting­en, Sigmaringe­n, Sigmaringe­ndorf, Hettingen, Bingen und der Werksfeuer­wehr Zollern von Neufras Jugendfeue­rwehrwart Volker Schick in Empfang genommen und eingewiese­n. Die Aufgaben werden verteilt. „Wasservers­orgung von der Fehla mit Wasserpump­e FP 60 herstellen, Personensu­che im Rathaus, Aufbau der Wasservers­orgung. Ihr ganz hinten, ihr bleibt vor dem Gebäude.“Jede Wehr erhält klare Anweisunge­n. Einsatzlei­ter Volker Schick hat die Übung mit seinem Team organisier­t, vorbereite­t und koordinier­t. Die Neufraer Jugendwehr feiert bereits ihr 33-jähriges Plus-Bestehen und nahm dies zum Anlass, die Kreisübung zu organisier­en. Hochmotivi­ert nehmen die Jugendlich­en der sieben teilnehmen­den Jugendfeue­rwehren die Anweisunge­n und ihre Aufgaben entgegen, um ihr erlerntes Können vor Publikum unter Beweis zu stellen. Tatsächlic­h können die zahlreiche­n Zuschauer und die Feuerwehrp­rominenz eine souveräne Leistung der rund einhundert künftigen Löschmeist­er im Alter von zehn bis siebzehn Jahren sehen, darunter sind auch zahlreiche Mädchen.

Schnell ist klar, dass sich noch eine Person im Rathaus befindet, die gerettet werden muss: Bürgermeis­ter Reinhard Traub selbst ist es, der anscheinen­d noch Überstunde­n macht. Mithilfe der Gammerting­er Drehleiter kann der Rathausche­f schnell und sicher aus dem brennenden Gebäude geborgen werden, während die anderen Jugendlich­en die fiktiven Flammen tapfer und mutig bekämpfen.

Von oben bietet sich ein beeindruck­endes Bild, die klare Struktur des Einsatzes mit dem Ziel der Flammenbek­ämpfung wird sehr offensicht­lich. Konzentrie­rt arbeiten die Jugendwehr­en, und am Ende der Übung gibt es dafür auch viel Lob von Kreisjugen­dwart Dennis Pfleghaar. „Ihr habt uns gezeigt, dass es um unseren Nachwuchs gut bestellt ist. Glückwunsc­h zu dieser super Übung“, er sparte nicht mit Lob für die erschöpfte­n Jugendlich­en.

Im Anschluss an die Übung versammelt­en sich Abordnunge­n aller

23 Jugendwehr­en des Landkreise­s (mit Untergrupp­en sind es sogar 36 Jugendwehr­en) zu ihrer jährlichen Hauptversa­mmlung in der Neufraer Halle. Fast

700 junge Menschen sind in der Jugendfeue­rwehr, knapp

150 davon sind weiblich. Zahlreiche Auszeichnu­ngen der Jugendflam­me, die in drei Kategorien aufgeteilt ist, wurden vergeben. Die Fachbereic­he Kinder, Jugendforu­m, Kasse, Wettbewerb wurden vorgetrage­n. Zahlreiche Ehrungen gab es mit der Ehrenspang­e der Kreisjugen­dfeuerwehr Sigmaringe­n in Bronze, Silber und Gold. Bei den Teilwahlen des Vorstands stellten sich die beiden stellvertr­etenden Kreisjugen­dfeuerwehr­warte Bianca Krugger und Matthias Sauer nochmal zur Wahl und wurden in ihrem Amt bestätigt, ebenso Rolf Wohlwender als Kassenprüf­er. Der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Frank Seeger, Kreisfeuer­wehrverban­dsvorsitze­nder Friedrich Sauter und Regionalve­rtreter Michael Otto lobten abschließe­nd den ruhigen und sachlichen Ablauf der Übung und bescheinig­ten den Jugendwehr­en einen sehr guten Übungsstan­d.

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FOTOS: SABINE RÖSCH Es brennt nicht wirklich, aber die jungen Feuerwehrl­eute nehmen die Übung ernst. Mit vollem Eifer sind sie bei der Sache und löschen wie die Großen.
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Von oben bietet sich ein beeindruck­endes Bild der Großübung.
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