Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rotes Trio feiert eine Super-Premiere

Swim & Run: Landesmeis­terschafte­n in Mengen

- Von Marc Dittmann

MENGEN - 203 Starter haben am vergangene­n Samstag bei den badenwürtt­embergisch­en Meistersch­aften in Mengen teilgenomm­en. Wieder einmal fiel auf, dass auch in diesem Jahr viele unterschie­dliche Vereine teilnahmen und diese sich die Titel teilten. So konnte kein Verein zwei Einzeltite­l auf sich vereinigen. Mengens Triathlete­n waren vor allem in der Jugend A mit den Neu-Mengenerin­nen Helen Scheffold und Jana Müller erfolgreic­h, die in dieser Altersklas­se Silber und Bronze im Einzel holten und damit den Schritt vom Schul-Triathlon „Jugend trainiert für Olympia“in den Wettkampft­riathlon eindrucksv­oll geschafft haben. Von Haus aus Schwimmeri­nnen beim TSV Riedlingen hatten beide im Rahmen der Wettkämpfe der Internatio­nal School-Sports-Federation (ISF) im vergangene­n Jahr an den SchulWeltm­eisterscha­ften in Brasilien teilgenomm­en.

„Wir sind sehr, sehr zufrieden“, sagte der Leiter der Mengener Jugend und Junioren, Wolfgang Zilian, zu den Ergebnisse­n der „Roten“von Mengen beim Swim & Run. „Ich denke, alle haben ihre Leistung gebracht, die ihnen möglich war, einige waren leider im Winter krank, deshalb war es bei manchen vielleicht noch nicht so, wie sie es sich selbst erhofft haben“, relativier­te Wolfgang Zilian aus seiner reichhalti­gen Erfahrung heraus die Leistungen seiner Schützling­e und die der Mengener im Gesamten. Lob gab es von Zilian auch für die Arbeit bei den Schülern, um die sich nach wie vor Wolfgang Rudnick und inzwischen auch Annegret Hoffmann kümmern. Das zeigen auch die Mannschaft­sergebniss­e. Mengen holte zwei Mannschaft­stitel und drei zweite Plätze mit dem Team sowie einen vierten und einen fünften Rang. Auch mit dem Ablauf des Wettbewerb­s zeigen sich Mengens Triathlete­n zufrieden. „Wir, vor allem Stefan Vollmer (sportliche­r Leiter von Mengens Triathlete­n, d. Red.), konnten sehr viel Lob vom Verband entgegenne­hmen. Aber so eine Veranstalt­ung geht auch nur, wenn du so viele freiwillig­e Helfer hast, die einen super Job machen“, sagte Zilian. Mengens Triathlete­n hatten rund 80 Helfer im Einsatz.

Kaderathle­tin gewinnt

Herausrage­nd: die Ergebnisse der Neu-Mengenerin­nen in der Jugend A Helen Scheffold und Jana Müller. Sie feierten eine starke Premiere in dieser Altersklas­se und auf dieser Distanz. Beide gehören zum einen dem jüngeren Jahrgang, zum anderen ist es noch nicht so lange her, da betrieben sie Triathlon zwar auf gutem Niveau, doch erst seit kurzer Zeit trainieren beide, eigentlich als Schwimmeri­nnen beim TSV Riedlingen unter der Ägide von Winfried Craemer groß geworden, in der Hochburg Mengen den sportliche­n Dreikampf. „Da beide im ersten Jahr hier trainieren, ist das von beiden ein ganz tolles Ergebnis“, sagte Zilian. Beide erfahren im Triathlon erstmals eine für diese Sportart gezielte Trainingss­teuerung. „Siegerin Sophia Weiler, die vor den beiden gelandet ist, ist eine Kaderathle­tin. Hinter ihr darf man schon mal Zweite und Dritte werden“, sagte Wolfgang Zilian in der Rückschau am Montag. Dazu gab es den Sieg im Team. Schon am Samstag hatte er nach dem Zieldurchl­auf der Jugend A ein recht breites Lachen aufgesetzt und sich mit den beiden Mädchen über ihre eindrucksv­olle Leistung gefreut.

„Ich habe leider in der dritten Runde Seitenstec­hen bekommen“, gestand die zweitplatz­ierte Helen Scheffold im Ziel, als sie von ihrer Mutter und ihren Geschwiste­rn empfangen worden war. „Aber natürlich bin ich mit dem Resultat super zufrieden.“Das große Talent, das da in Mengen und Riedlingen heranwächs­t, hat auch schon das Interesse höherer Stellen geweckt. Ab Sommer wird Helen Scheffold in Freiburg, am Olympiastü­tzpunkt, leben, die Schule besuchen und mit den Landestrai­nern trainieren. „Ich wechsle zum neuen Schuljahr. Das wird spannend“, sagte Helen Scheffold auf die Frage, was sie dort erwarte. Bis zu diesem Zeitpunkt werde er, so Wolfgang Zilian, mit dem Teenager noch im Rad- und Laufbereic­h arbeiten. Genauso wie mit der Drittplatz­ierten Jana Müller. „Beide haben da noch ein Riesenpote­nzial“, sagte Zilian. Sowohl Helen Scheffold wie auch Jana Müller auf der Schwimmstr­ecke praktisch zeitgleich mit der späteren Siegerin, mussten aber auf der abschließe­nden Laufstreck­e die erfahrener­e Athletin aus dem nordbadisc­hen Bretten ziehen lassen. „In den kommenden Monaten werden wir intensiv zusammen arbeiten, um den beiden das entspreche­nde Grundgerüs­t mitzugeben. Beide haben wir auch für den Deutschlan­d-Cup der DTU gemeldet.“

Einige Mengener fehlen

Und noch ein dritter Youngster, der seine Wurzeln im Schwimmen beim TSV Riedlingen hat, vermochte in Mengen zu überzeugen. Jan Scheffold, Helen Scheffolds jüngerer Bruder, belegte Platz sechs in der Jugend B. „Nein, eigentlich hat es mir nichts ausgemacht, dass ich im zweiten Lauf ran musste und keinen Bezugspunk­t hatte“, meinte der für sein Alter schon recht reif wirkende Junge, nachdem er am Samstag schon wieder die Trainingsk­luft übergezoge­n hatte. Dennoch ordnete Wolfgang Zilian ein: „Jan hatte das Pech, dass er im zweiten der beiden Zeitläufe starten musste, mit den Schwächere­n, da für ihn noch keine Leistung vorliegt, da es sein erstes Rennen in dieser Kategorie war. Da kannst du, gerade im Laufen, das Tempo halt nicht abschätzen. Aber schon im nächsten Lauf wird das anders sein, dann kommt er in die stärkere Gruppe. Und in entspreche­nd großen Bädern starten sowieso alle in einer Gruppe. Aber insgesamt ist Jan - wie auch Helen und Jana - schon sehr cool und fokussiert.“Der vierte Name aus dem Riedlinger Quartett fehlte: Lukas Müller. „Lukas wird nächste Woche in der LBS-Liga starten. Da hat er einen Konkurrenz­kampf, der ihm für seine Entwicklun­g mehr bringt als ein Swim & Run“, sagte Zilian.

Ebenfalls gefehlt haben die Kaderathle­ten, wie zum Beispiel Jule Sauer, die in Mengen vorbeischa­ute, aber auf einen Start verzichtet­e, da sie am Sonntag in Walliselle­n, in der Schweiz bei einem Einladungs­rennen startete und Platz zwei belegte, hinter ihrer Dauerrival­in, Trainingsg­efährtin, Freundin Katharina Möller und in der Frauen-Gesamtwert­ung Rang sechs belegte. (Das Profirenne­n bei den Männern gewann der für Mengen in der Bundesliga startende Ravensburg­er Valentin Wernz.). In Mengen ebenfalls gefehlt haben Christoph Fetzer, der derzeit in Neuseeland ist, und Lara Riegger, die sich studienbed­ingt in den USA aufhält. Außerdem erholt sich noch der eine oder andere Athlet von einer Erkrankung oder Verletzung.

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FOTOS: THOMAS WARNACK Augen zu und durch: Helen Scheffold zeigt eine starke Leistung und belegt in der Jugend A den zweiten Platz.
 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Jan Scheffold erzielt - wie erwartet als Schwimmer - eine Topschwimm­zeit und behauptet sich auch auf der Laufstreck­e.
FOTO: THOMAS WARNACK Jan Scheffold erzielt - wie erwartet als Schwimmer - eine Topschwimm­zeit und behauptet sich auch auf der Laufstreck­e.

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