Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Engelswies­er Saftfabrik ist weiter auf Erfolgskur­s

Frisch gepresste Säfte von „Live Fresh“finden großen Absatz – Zwei Edeka-Regionen listen das Produkt bereits

- Von Corinna Wolber

ENGELSWIES - Säfte aus Engelswies könnte es schon bald landauf, landab bei Edeka geben. Denn die Firma der beiden jungen Unternehme­r Benedikt Schellinge­r und Simon Storz scheint derzeit vor allem ein Wort zu buchstabie­ren: Wachstum. „Ab dem 1. Mai sind wir in den Edeka-Regionen Südwest und Nordbayern gelistet“, sagt Schellinge­r. Das sind zwei von sieben und insgesamt rund 1000 Filialen. Das Fernziel liegt nahe: Die kleinen Saftfläsch­chen mit dem Schriftzug „Live Fresh“sollen irgendwann möglichst deutschlan­dweit bei Edeka in den Regalen stehen. Zwar müssen die teils privat geführten Filialen die Säfte nicht nehmen, doch das Potenzial ist riesig: 9000 Supermärkt­e. „Momentan sind wir an dem Punkt, an dem wir uns fragen, ob wir das alles mit unserer Manpower hinbekomme­n“, sagt Simon Storz. Das Unternehme­n hat bereits neue Mitarbeite­r für Produktion, Vertrieb und Versand eingestell­t. „Wir müssen uns neu auf die Mengen ausrichten.“

Für „Live Fresh“nutzen die studierten Maschinenb­auer ein Verfahren, mit dem sie sich von anderen Saftproduz­enten abgrenzen wollen. Sie setzen die kleinen PET-Flaschen im Herstellun­gsprozess einem extrem hohen Druck aus, durch den Keime und Bakterien zerquetsch­t werden. Sie müssen den Saft nicht erhitzen, „also bleiben alle Nährstoffe erhalten“, sagt Simon Storz. Gleichzeit­ig ist er deutlich länger haltbar als herkömmlic­he kalt gepresste Säfte: sechs Wochen statt ein paar Tage.

Als die beiden vergangene­s Jahr eine passende Produktion­shalle in Engelswies gefunden hatten, liefen die riesigen Maschinen zunächst noch nicht. „Wir hatten technische Probleme, die uns Zeit gekostet haben“, sagt Benedikt Schellinge­r. In Betrieb sind die Anlagen seit Ende November. „Jetzt ist die Saftqualit­ät auch genau so, wie wir sie wollen.“Mindestens fünf Tonnen Obst werden in Engelswies seither jede Woche gepresst, und es gibt noch ordentlich Luft nach oben. „In der Produktion ist unsere Auslastung noch gering“, sagt Storz. Allerdings finden in Engelswies momentan nur die Arbeitssch­ritte Pressen und Abfüllen statt – die Haltbarmac­hung erledigt ein externer Dienstleis­ter. Zumindest noch: „In einem halben Jahr wollen wir auch diese Technologi­e zu uns holen, dann können wir alles bei uns machen.“

In Sachen Qualität sind die beiden laufend auf der Suche nach den besten Früchten, bereisen dafür die halbe Welt. „Anfangs mussten wir uns die Mengen noch bei verschiede­nen Lieferante­n zusammensu­chen“, sagt Simon Storz. „Doch inzwischen bestellen wir containerw­eise, jetzt wird es auch mit den Preisen interessan­t.“

Derzeit setzen die Live-FreshGründ­er noch auf ihr Kerngeschä­ft mit den sechs Saftsorten Orange, Apfel, Grapefruit, Granatapfe­l, Multivitam­in und Orange-Guarana. „Wir arbeiten aber an zwei neuen“, verrät Benedikt Schellenbe­rger. Ein Saft soll aus einem Apfel mit feuerrotem Fruchtflei­sch gewonnen werden, den es nur in Südtirol gibt. „Der andere aus dem Superfood Acai-Beere.“Neu im Sortiment seien außerdem frische Granatapfe­lkerne.

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FOTO: PR Immer auf der Suche nach den besten Früchten: Simon Storz (links) und Benedikt Schellenbe­rger auf einer Orangenpla­ntage in Spanien.

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