Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kunstschule zieht an den Marktplatz
Im Juni will Leiter Till Schilling die Räume über dem Café Moccafloor verlassen
PFULLENDORF - Die Kinder- und Jugendkunstschule in Pfullendorf verlässt ihre Räume über dem Café Moccafloor an der Hauptstraße. Voraussichtlich im Juni bezieht sie neue Räume am Marktplatz – jene, in denen sich bis 2012 die Filiale der Drogeriemarkt-Kette Schlecker befunden hatte. Ausschlaggebend für den Umzug sind vor allem zwei Faktoren: mehr Platz und die Möglichkeit, mehr Präsenz zu zeigen.
Er habe sich nicht aktiv auf die Suche nach einer neuen Unterkunft für die Kunstschule begeben, sagt Till Schilling, der die Leitung der Schule im Herbst 2016 von Sibylle BeckerGoeschel übernommen hatte. Stattdessen war es der Zufall, der Schilling in die Hände spielte: Bei der Familie Stadelhofer, der das Gebäude am alten Spital gehört, durfte er zuletzt Seifenkisten unterstellen, die in seinen Kunstschulprojekten entstanden waren. „Und so habe ich zufällig mitbekommen, dass der bisherige Mieter auszieht“, sagt Schilling.
Doppelt so viel Platz
Für Till Schilling gibt es mehrere Gründe, die für einen Umzug sprechen. In erster Linie biete die neue Unterkunft deutlich mehr Platz. Bislang stehen der Kunstschule ein großer Werkraum, ein Büro, eine kleine Küche und zwei Lagerräume zur Verfügung – verteilt auf zwei unterschiedliche Etagen. „Am neuen Standort verfügen wir über 300 Quadratmeter Fläche – doppelt so viel wie bisher“, sagt Schilling. Das Gebäude am Marktplatz beherberge einen großen Raum, einen Nebenraum, Toiletten und ein Büro.
„Wenn wir zurzeit ein Seifenkisten-Projekt anbieten, müssen wir dafür zum Beispiel jedes Mal erst das entsprechende Werkzeug in den Raum tragen“, sagt Till Schilling. Dieser Aufwand falle am neuen Standort deutlich geringer aus. „Dort müssen wir nur etwas mehr Miete zahlen und haben dafür einfach deutlich mehr Platz in wunderschönen, großen Räumen“, sagt Schilling. „Den großen Raum wollen wir langfristig sowohl als Ausstellungsraum als auch als Werkraum nutzen.“Für den Umzug gebe es aber noch ein zweites, wichtiges Argument: den neuen Standort direkt am Marktplatz. „Damit können wir deutlich besser Präsenz zeigen als bislang“, sagt Till Schilling. Dadurch würden vielleicht auch mehr Passanten zufällig auf die Kunstschule aufmerksam – die für sie dann auch deutlich einfacher erreichbar sei.
Zum ersten Mal nutzen will die Kunstschule ihre neuen Räume am Donnerstag, 17. Mai. Dann beginnt um 20 Uhr eine Benefiz-Auktion, deren Erlös in die Projekte der Schule sowie in die Arbeit mit Kindern und Frauen aus Flüchtlingsfamilien in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringen und Friedrichshafen fließt. Für die Woche nach der Auktion sind bereits erste Workshops in der neuen Unterkunft geplant. Im Oktober soll es dann ein großes Kunstprojekt geben. „Bei diesem wollen wir verschiedene Orte in Pfullendorf bespielen, die viele Leute zwar schon einmal gesehen, aber noch nie so richtig wahrgenommen haben“, sagt Till Schilling.