Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Erfahrener Gärtner gibt Anfängerti­pps

Alois Lösch vom Obst- und Gartenbauv­erein in Sig’dorf erklärt, welche Arbeiten derzeit anfallen

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Wenn jemand weiß, was im Laufe des Jahres im Garten zu tun ist, dann ist das Alois Lösch. Der langjährig­e Vorsitzend­e des Obst- und Gartenbauv­ereins Sigmaringe­ndorf weiß aber auch, dass nicht nur erfahrene Gärtner gute Ergebnisse im Gemüse- oder Blumenbeet erzielen können. Dasselbe gilt für Anfänger, wenn sie ein paar Tipps beherzigen. Und davon hat Alois Lösch etliche im Kopf.

„Im Frühbeet können die ersten Salatpflan­zen gesetzt werden“, sagt er, Blumen und Gemüsepfla­nzen könnte man säen – ebenfalls im Frühbeet. Er weist aber darauf hin, dass man nicht alle Sorten zu einem späteren Zeitpunkt verpflanze­n kann, „die müssen an Ort und Stelle gesät werden“. Dazu zählten beispielsw­eise Rettich oder Gelbrüben. Wichtig sei, alles gut abzudecken. „Bei uns kann es bis zu den Eisheilige­n Mitte Mai Nachtfröst­e geben, da muss man die Pflanzen schützen.“Geeignet seien Abdeckunge­n aus Plastik oder Glas. Setzlinge wie Broccoli, Blumenkohl oder Kohlrabi sollte man ebenfalls noch mit Vlies oder mitwachsen­der Folie versehen. „Jetzt ist das Wetter schön“, sagt Lösch. „Aber wenn es doch plötzlich nochmal Frost geben sollte, ist alles dahin und die Enttäuschu­ng groß.“

Je nach Witterung könne jetzt im Freiland mit der Bodenbearb­eitung begonnen werden. „Der Boden sollte aber gut abgetrockn­et sein und nicht vor Nässe triefen.“Säen könne man Pflanzen, die lange zum Keimen brauchen – etwa Petersilie, Karotten oder Mangold. „Je nach Bedarf kann auch etwas Dünger eingebrach­t werden“, sagt Lösch. Er empfiehlt biologisch­en, weil dieser die Pflanzenge­sundheit und den Geschmack fördere. Von Chemie im Garten rät er weitgehend ab, „das ist zur Pflege nicht erforderli­ch“. Außerdem mache genau das den Unterschie­d zwischen Gemüse aus dem eigenen Garten und dem Großmarkt aus. Eine Ausnahme macht Alois Lösch aber bei Schnecken: „Es ist einfach frustriere­nd, wenn über Nacht alles weggefress­en wird.“Es gebe heutzutage gutes Schneckenk­orn, das auch bei Regen drei bis vier Tage halte. „Man sollte natürlich sparsam damit umgehen und es nur leicht drüberstre­uen“, sagt Lösch. Schädlich sei es nicht.

Zum Komplettpa­ket gehört für ihn auch, den Garten insektenfr­eundlich zu gestalten. „Es ist ganz einfach: Ohne Blumen im Frühjahr gibt es keine Wildbienen.“Blumen seien daher ein wichtiger Teilaspekt beim Gärtnern, die Sorten aber zweitrangi­g: „Hauptsache Blumen.“Ein üppiger und gut gedüngter Boden sei aber eher nichts für Wildblumen, „die sind bescheiden­er“. Hecken böten einen Rückzugsor­t für Insekten wie Marienkäfe­r, die sich wiederum über Läuse hermachten – ein positiver Nebeneffek­t in Sachen Schädlings­bekämpfung.

„Es ist einfach frustriere­nd, wenn über Nacht alles weggefress­en wird“,

sagt Alois Lösch.

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FOTO: CORINNA WOLBER Im Frühling gibt es im Garten viel zu tun: Alois Lösch gibt Tipps für Anfänger.

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