Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Unseriöse Vertreter sind unterwegs
Stadtwerke warnen: „Vorsicht beim Umgang mit persönlichen Daten“
SIGMARINGEN (sz) - Erneut warnen die Stadtwerke Sigmaringen vor Vermittlern, die sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgeben. Auf vielfältige Weise versuchen diese, Lieferverträge für fremde Anbieter abzuschließen.
„Die Masche ist ganz unterschiedlich: Einmal heißt es, man könne mit dem neuen Abschluss deutlich Geld sparen. Oder es stünde eine Preiserhöhung an und möchte dies nach Abgleich der Daten kundtun. Wie auch immer der Vorwand aussieht, den unseriösen Anbietern geht es darum, an persönliche Daten zu gelangen. Damit kann der alte Vertrag gekündigt und ein neuer bei einem anderen Anbieter abgeschlossen werden, oft ganz ohne Kenntnis oder Absichtser- klärung der Betroffenen“, wird Manfred Henselmann, Vertriebsleiter der Stadtwerke Sigmaringen, in einer Pressemitteilung zitiert.
Problem ist nicht neu
Erst im vergangenen Sommer berichteten die Stadtwerke von mindestens 30 Kündigungen, die eingegangen seien. Besonders betroffen waren: das Gebiet am Ziegelacker. Deshalb vermuteten die Stadtwerke, dass hier Vermittler hausieren gegangen seien. Häufig waren ältere Kunden oder Kunden mit schlechten Deutschkenntnissen betroffen, so die Beobachtung des Servicecenters. Eine Kundin habe einen Anwalt eingeschaltet, weil die Vermittler ihre Wohnung betreten hätten.
Die neuen Verträge sind häufig mit deutlich schlechteren Konditionen und langen Laufzeiten verbunden. Daher raten die Stadtwerke zu erhöhter Aufmerksamkeit, sollten Kunden diesbezüglich unaufgefordert angesprochen werden. Auch sollte man wissen, dass die Stadtwerke Sigmaringen keine unerwünschten Haustürgeschäfte oder Telefonwerbung machen. Letzteres ist sogar gesetzlich untersagt. „Wenn wir in Kontakt mit unseren Kunden treten, fragen wir keine persönlichen Daten ab. Bei Änderungen der Preise und Modalitäten sind wir verpflichtet, unsere Kunden mit einem Vorlauf von sechs Wochen schriftlich zu informieren. Und sollten wir mal vor der Tür stehen, können sich unsere Mitarbeiter immer ausweisen“, so Henselmann weiter.
Man sollte nicht voreilig persönliche Daten preisgeben, nach Möglichkeit Name, Telefonnummer und Adresse des Gegenübers in Erfahrung bringen und sich vergewissern, dass man nicht übereilt einer Änderung des Vertrags zustimmt.