Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Anwohner müssen Stege und Überwege abbauen
Gewässerschau am Andelsbach zeigt Handlungsbedarf
PFULLENDORF (sz/SeK) - Bei einer Gewässerschau am Andelsbach haben die Verantwortlichen im Pfullendorfer Ortsteil Denkingen zahlreiche kleine Überwege und Stege entdeckt, die für die Nachbarn im Hochwasserfall zum Risiko werden könnten. „Im direkten Gespräch zeigten sich die Anwohner verständnisvoll, sodass einzelne Störungen direkt zu beheben waren“, schreibt die Stadt Pfullendorf in einer Pressemitteilung.
Die Gewässerschau hatte Mitte März in Zell am Andelsbach begonnen und wurde zunächst bis Brunnhausen fortgesetzt. Nach einer krankheitsbedingten Unterbrechung nahmen die Verantwortlichen – Christian Ströhle vom Pfullendorfer Tiefbauamt, Vertreter der unteren Wasserbehörde des Landratsamts Sigmaringen und Ortsvorsteher Karl Abt – den Andelsbach und dessen Umgebung auch in Denkingen unter die Lupe. Das Ziel war es, Problembereiche am Gewässer und mögliche Gefahrenstellen ausfindig zu machen.
„Neben einzelnen Komposthaufen und kleineren Bauwerken, die vom Ufer weg versetzt werden müssen, um den Schutzabstand von fünf Metern zum Gewässer einzuhalten, fanden vereinzelte Müllablagerungen wenig Zustimmung bei den beteiligten Behördenvertretern“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. „Gleichwohl baten die Vertreter die Anwohnerschaft eindringlich darum, dem Bach seinen natürlichen Raum zu lassen und seinen Uferbereich nicht zur Ablagerung von Gerätschaften, Rasenschnitt und Asche zu verwenden.“
Kreativität bei der Problemlösung
Der Gewässerrandstreifen dient einerseits dem Gewässer als Schutz vor schädlichen Stoffeinträgen und ist andererseits wichtig, um Hochwasser schadlos durch die Ortslage abzuführen. „Im Hinblick auf die erhebliche Probleme bereitende Hochwassergefährdungslage zeigten die Behördenvertreter große Kreativität bei der Entwicklung eventueller Lösungen für die Ortschaft“, schreibt die Stadt Pfullendorf. Karl Abt hoffe, dass die Lösungsfindung im Anschluss an die Gewässerschau weiter voranschreitet und so die Problematik in der Ortslage behoben werden kann.
Damit sind vor allem die Einschränkungen bei der Bebauung weiterer Wohn- und Gewerbeflächen gemeint. „Entsprechende Gefahrenanalysen gestalten die Weiterentwicklung in diesen Bereichen extrem schwierig“, sagt Karl Abt. Die Gewässerschau diene auch der Überprüfung, ob die vorhandenen Daten korrekt sind. „Vielleicht lässt sich langfristig ja doch noch die eine oder andere Bebauung umsetzen – ohne Gefahr durch mögliches Hochwasser“, sagt Abt. „Bis wir das wissen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern.“Erst einmal müssten die Ergebnisse der Gewässerschau sorgfältig aufgearbeitet werden.“