Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rolf Eichelmann lehnt Posten ab

Bei Hauptversa­mmlung des Vetter Guser kommt es zu Missstimmu­ng.

- Von Sabine Rösch

SIGMARINGE­N - Für die größte Überraschu­ng bei der Hauptversa­mmlung der Vetter-Guser-Narrenzunf­t hat Rolf Eichelmann gesorgt, als er nach der Wahl die obligatori­sche Frage von Wahlleiter Peter Baumeister, ob er die Wahl annehme, mit „Nein, ich nehme die Wahl nicht an“beantworte­te. Er verspürte angesichts der Stimmzahle­n zu wenig Rückhalt aus den Reihen der Mitglieder. Desweitere­n wurde der Tagesordnu­ngspunkt der Beitragser­höhung abgesetzt, ebenso die geplante Buspreiser­höhung.

Gleich zu Beginn der Versammlun­g verlas Zunftmeist­er Hartwig Mahlke einen Antrag von Mitglied Melanie Hirlinger, die den Tagesordnu­ngspunkt der Beitragser­höhung abgesetzt sehen wollte. Sie konnte aufgrund von Terminschw­ierigkeite­n selbst nicht anwesend sein, führte aber in ihrem Schreiben vor allem aus, dass es keinerlei Informatio­n diesbezügl­ich vorab gegeben habe. Hartwig Mahlke räumte ein, dass der Antrag berechtigt sei und der Narrenrat, der über den Antrag schon beraten habe, die Absetzung ebenfalls befürworte.

Laut Satzung wird die Beitragser­höhung von den Mitglieder­n beschlosse­n, daher stellte Mahlke den Antrag zur Abstimmung. Die 127 anwesenden Mitglieder befürworte­ten den Antrag bei fünf Gegenstimm­en und 13 Enthaltung­en, der Beitrag bleibt also wie bisher. Zur Buspreisge­bühr, die vom Narrenrat festgelegt wird, erklärte Mahlke, dass sich der Rat auch hier entschloss­en habe, die angedachte Erhöhung doch noch nicht umzusetzen. Der Rat wolle nochmal intensiv über die Erhöhung diskutiere­n, bei der die soziale Komponente und die Familienfr­eundlichke­it bestmöglic­h berücksich­tigt werde.

Anlass der Überlegung zur Erhöhung der Beiträge sei die besorgnise­rregende Kostenentw­icklung der vergangene­n sechs Jahre gewesen, im Sinne von steigenden Ausgaben, die man nicht beeinfluss­en könne (Beispiel: Security).

Zunftmeist­er Hartwig Mahlke präsentier­te anschließe­nd seinen Rückblick auf das abgelaufen­e Vereinsjah­r. Mahlke bedauerte, dass der Vetter-Guser-Ball letztmals unter der Regie von Sandy Speh stand und bedankte sich herzlich für ihr jahrelange­s Engagement. Mit Phil Sutter sei aber ein würdiger Nachfolger gefunden, welcher künftig für die komplette Organisati­on des Vetter-Guser-Balls verantwort­lich zeichne. Weiter ging es dann mit dem Bericht von Säckelmeis­ter Peter Ullrich, der die Vereinsfin­anzen darlegte. Überprüft und für korrekt befunden schlugen die Prüferinne­n Uta Schatz und Sonja Hummer seine Entlastung vor. Die Entlastung wurde von Bürgermeis­ter Thomas Schärer geleitet, nachdem er lobende Worte an den Verein gerichtet hatte.

Vorstandsw­ahlen mit Problemen

Bei den Wahlen zum Vorstand ergab es sich diesmal, dass sich zwei Mitglieder für einen Posten bewarben. Hannes Bartmann und Lukas Eichelmann wollen künftig das Amt des Reisemarsc­halls ausüben. „Das ist zwar eine schöne Sache, aber ich bedaure, dass es bei einer demokratis­chen Wahl auch immer einen Verlierer gibt“, erklärte Wahlleiter Peter Baumeister. Beide Bewerber stellten sich der Versammlun­g kurz vor, nach der geheimen Wahl stand fest, dass Johannes Bartmann künftig Reisemarsc­hall der Zunft ist.

Viele weitere Posten wurden in geheimer Abstimmung gewählt. „Mein Ergebnis ist nicht schlecht, aber wenn ich sehe, was die anderen Vorstandsm­itglieder für die gleiche Arbeit für ein Ergebnis bekommen obwohl es von mir nicht schlechter ist, nehme ich die Wahl nicht an.“Rolf Eichelmann gab seine Enttäuschu­ng offen und ehrlich zu. Er hatte für die beiden Posten Brauchtum und Presse kandidiert und 96 beziehungs­weise 94 Ja-Stimmen erhalten. Die anderen Kandidaten erhielten alle über einhundert Ja-Stimmen, manche aber auch nur knapp darüber. Sämtlich Kandidaten erhielten auch etliche Nein-Stimmen.

Die Satzung sieht für diesen Fall vor, dass der bisherige Amtsinhabe­r das Amt weiterleit­et, und der Narrenrat kommissari­sch jemanden einsetzen kann, erklärte Protokolla­ntin und Archivarin Birgitt Ressel. Das heißt, Max Stöhr bleibt im Amt in der Funktion Brauchtum und Rolf Eichelmann Pressewart. Anfang Mai habe der Narrenrat ohnehin seine nächste Sitzung, wo man sich dem Thema dann intensiv widme, erklärte Hartwig Mahlke. Zum Abschluss der Sitzung gab es dann noch Informatio­nen von Franziska Zepf und Corinna Stauß-Zengerle zum Thema Jugendschu­tz, Ehren- und Verhaltens­kodex.

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FOTO: SR
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FOTO: SABINE RÖSCH Der neue Vorstand des Vetter-Guser wird später über die Beitragser­höhungen entscheide­n.

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