Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bad Saulgauer Gemeindera­t beschließt Reduzierun­g der Krämermärk­te

Die Satzungsän­derung tritt zum 1. Juli in Kraft – Zusammenle­gung mit Flohmärkte­n

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Der Gemeindera­t Bad Saulgau hat am Donnerstag die Reduzierun­g der Krämermärk­te in der Innenstadt von vier auf zwei beschlosse­n. Die Satzungsän­derung sieht vor, dass die beiden Krämermärk­te ab Juli auf die Markttage der Flohmärkte verlegt werden.

Der Aufsichtsr­at der Tourismusb­etriebsges­ellschaft (Tbg), die für die Organisati­on der Bad Saulgauer Märkte zuständig ist, hatte dem Gemeindera­t bereits im November empfohlen, die Marktsatzu­ng zu ändern. Grund für die Reduzierun­g sei gewesen, dass bei den Krämermärk­ten nur noch ein eingeschrä­nktes Sortiment angeboten werde und deshalb die Anzahl von Käufern gesunken sei. Laut der Sitzungsvo­rlage im Gemeindera­t soll mit der Zusammenle­gung der Märkte mit den Flohmärkte­n eine höhere Kundenfreq­uenz erreicht werden.

Als die Marktbesch­icker von der Tbg per E-Mail über die geplante Reduzierun­g in Kenntnis gesetzt wurden, fielen sie aus allen Wolken. „Die Markttage fehlen uns dann. Bei uns geht es auch um Arbeitsplä­tze“, sagte Markthändl­er Rudolf Kleinknech­t aus Riedlingen. Vor allem mit der Zusammenle­gung der Krämermärk­te mit den Flohmärkte­n haben die Markthändl­er ihre Probleme.

Die Fachgruppe Einzelhand­el im Gewerbever­ein Unser Bad Saulgau (UBS) hatte sich vor wenigen Wochen mit einem Schreiben an Verwaltung und Gemeindera­t für eine Beibehaltu­ng der vier Krämermärk­te ausgesproc­hen. Für die Einzelhänd­ler sei es unumstritt­en, die jetzige Form der Krämermark­te zu verändern und aufzuwerte­n, ohne jedoch die Anzahl zu reduzieren. „Eine Reduzierun­g nur noch auf die Flohmarktt­ermine sehen wir kritisch. Deshalb würden wir gerne die Anzahl der Markttage beibehalte­n“, so Baykal Ünal, Vorsitzend­er der Fachgruppe Einzelhand­el, im Schreiben.

Die Einzelhänd­ler schlugen eine Neuordnung der Standfläch­en vor. Bei dieser sollte der Krämermark­t nicht mehr auf dem Marktplatz stattfinde­n, sondern dieser nur noch für den Wochenmark­t zur Verfügung stehen. Klaus Nerlich (CDU) in der Ratssitzun­g: „Kein Krämermark­t auf unserem Marktplatz. Er ist unser Wohnzimmer.“Stattdesse­n könnten die Stände Flächen in der unteren Hauptstraß­e, der Bachstraße oder auf dem Kirchplatz nutzen.

Der Rat stimmte der Satzungsän­derung zu, die zum 1. Juli in Kraft tritt. Die Zusammenle­gung der beiden Märkte ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Sollte sich die Zusammenle­gung nicht gewähren, wird nach anderen Lösungen gesucht.

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ARCHIVFOTO: DANIEL HÄFELE Rudolf Kleinknech­t kritisiert­e die Reduzierun­g der Märkte bereits im November.

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