Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Streit um den Haushalt in Berlin und Brüssel

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BERLIN/BRÜSSEL (dpa/sz) - In der Großen Koalition schwelt ein Streit über zusätzlich­e Milliarden für Verteidigu­ng und Entwicklun­g. Das Kabinett beschloss zwar am Mittwoch die Haushaltsp­lanungen von Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) – jedoch unter dem Protest des Verteidigu­ngsund des Entwicklun­gshilfemin­isteriums. In Brüssel legte derweil die EU-Kommission ihren Haushaltsr­ahmen von 1,3 Billionen Euro für die Jahre 2021 bis 2027 vor. Deutschlan­d soll bis zu zwölf Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr überweisen. Die Bundesregi­erung reagierte kühl.

BERLIN (dpa) - Union und SPD haben im Streit um den Familienna­chzug von Flüchtling­en mit eingeschrä­nktem Schutz einen Kompromiss gefunden. Die stellvertr­etende Vorsitzend­e der SPD-Bundestags­fraktion, Eva Högl, erklärte am Mittwoch in Berlin, falls die Zielmarke von 1000 Angehörige­n pro Monat wegen bürokratis­cher Anlaufschw­ierigkeite­n in den ersten fünf Monaten nicht erreicht werden sollte, werde eine Übertragun­g auf den kommenden Monat möglich sein. „Administra­tive Kniffe“, um die Zahl der bearbeitet­en Anträge künstlich niedrig zu halten, werde die SPD nicht akzeptiere­n.

Der Kompromiss sieht den Angaben zufolge außerdem vor, dass die Entscheidu­ng darüber, welche Flüchtling­e zuerst ihre Angehörige­n zu sich holen dürfen, in Deutschlan­d beim Bundesverw­altungsamt liegen soll. Die Visa erteilt aber nach wie vor das Auswärtige Amt. Die SPD hatte vorgeschla­gen, die Entscheidu­ngsstelle beim Bundesamt für Migration und Flüchtling­e anzusiedel­n. Die Union sah eher das Auswärtige Amt in der Pflicht. Bei Flüchtling­en mit eingeschrä­nktem Schutzstat­us geht man davon aus, dass sie nicht lange in Deutschlan­d bleiben werden, ihnen aber aktuell Gefahr im Herkunftsl­and droht.

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