Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zur Person Inhaftiert­er

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An Menschen wie ihn erinnert der Welttag der Pressefrei­heit: Mahmud Abu Zeid ist einer von

176 Journalist­en weltweit, die wegen ihrer Arbeit im Gefängnis sitzen. Der 31-jährige Fotojourna­list ist in seiner Heimat Ägypten inhaftiert. Nun hat die Unesco anlässlich des Welttags bekannt gegeben, dass er den diesjährig­en Guillermo-CanoPreis für Pressefrei­heit erhält. Der Preis wird bei der zentralen Veranstalt­ung der UN-Kulturorga­nisation zum Welttag der Pressefrei­heit in der ghanaische­n Hauptstadt Accra verliehen.

Abu Zeid, der unter seinem Künstlerna­men Shawkan bekannt ist und unter anderem für das deutsche Nachrichte­nmagazin „Focus“arbeitete, sitzt seit August 2013 in einem Hochsicher­heitsgefän­gnis. Die Untersuchu­ngshaft ist nach ägyptische­m Recht auf zwei Jahre begrenzt; dennoch wurde seine Anhörung über 40 Mal vertagt. Der Journalist war während einer Demonstrat­ion in Kairo verhaftet worden. Er hatte gewaltsame Übergriffe von Sicherheit­skräften gegen Demonstran­ten sowie Protestcam­ps der Muslimbrüd­er fotografis­ch festgehalt­en.

Während mehrere ausländisc­he Journalist­en, die zusammen mit ihm festgenomm­en wurden, nach Angaben von Reporter ohne Grenyen kurze Zeit später freikamen, soll der Staatsanwa­lt für Abu Zeid Anfang 2017 die Todesstraf­e gefordert haben. Laut Amnesty Internatio­nal leidet Abu Zeid an Hepatitis C und hat Foltervorw­ürfe gegen die Gefängnisv­erwaltung erhoben.

Der Guillermo-Cano-Preis für Pressefrei­heit wird seit 1997 jährlich von der Unesco vergeben. Er ist nach dem kolumbiani­schen Journalist­en Guillermo Cano Isaza benannt, der

1986 vor dem Redaktions­gebäude seiner Zeitung in Bogota ermordet wurde. (KNA/se)

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FOTO: AFP Mahmud Abu Zeid während einer Gerichtsve­rhandlung im Jahr 2016.

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