Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Daimler will Lieferkett­en besser kontrollie­ren

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STUTTGART (dpa/AFP) Zur Wahrung der Menschenre­chte bei der Beschaffun­g von Rohstoffen will der Autobauer Daimler bis 2020 ein neues System von Regeln und Kontrollen für alle seine Lieferkett­en etablieren. „Unser Ziel ist, saubere Lieferkett­en zu haben“, sagte das für Integrität und Recht zuständige Vorstandsm­itglied Renata Jungo Brüngger am Mittwoch in Stuttgart.

Am Dienstag hatte der USSender CNN darüber berichtet, dass in der Demokratis­chen Republik Kongo immer noch Kinder in Kobaltmine­n arbeiten. Das politisch instabile Land fördert demnach zwei Drittel des weltweiten Kobaltange­bots, das unter anderem für Batterien in Elektrofah­rzeugen verwendet wird. Abnehmer wie Autobauer oder Handyherst­eller können demnach nicht sicher sein, ob ihre Batterien ohne Kinderarbe­it hergestell­t wurden. CNN nannte in dem Bericht neben Daimler beispielsw­eise auch Volkswagen und BMW sowie Apple und Samsung.

Daimler erklärte, das Unternehme­n verpflicht­e seine Lieferante­n, keine Rohstoffe aus Minen mit Kinderarbe­it zu kaufen, gab jedoch zu, dass es nicht ausreiche, Standards für eine nachhaltig­e und menschenre­chtskonfor­me Beschaffun­g von Rohstoffen einfach in Verträgen mit Zulieferer­n zu definieren. „Rein mit juristisch­en Mitteln können wir das nicht in den Griff bekommen“, sagte Jungo Brüngger. Deshalb sei ein System zur Achtung der Menschenre­chte entwickelt worden, das schrittwei­se bis 2020 umgesetzt werde. Demnach würden Daimler-Mitarbeite­r in risikobeha­fteten Lieferkett­en „bei Bedarf“vor Ort kontrollie­ren – auch in der Demokratis­chen Republik Kongo sind sie demnach bereits gewesen.

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FOTO: DPA Renata Jungo Brüngger

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