Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hugo Boss punktet mit mehr Qualität

Der Modekonzer­n ist gut ins Jahr gestartet – der starke Euro macht aber Sorgen

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METZINGEN (lsw) - Der Modekonzer­n Hugo Boss will wieder verstärkt auf die deutschen Kunden setzen. Die Reaktion der Händler auf die neuen Kollektion­en sei durchweg positiv, sagte Vorstandsc­hef Mark Langer am Mittwoch in Metzingen. Bis sich dies bei den Verbrauche­rn durchsetze dauere es dann immer noch ein bis zwei Quartale.

Von Januar bis März verbuchte der Edelschnei­der in seiner Heimat einen Umsatzrück­gang von fünf Prozent. Der gesamte deutsche Markt war Langer zufolge rückläufig. Gebremst wurde der Konzern zudem von Renovierun­gsarbeiten, die durch die Umstellung auf neue Ladenkonze­pte nötig wurden.

Voran kam Hugo Boss hingegen in den USA und vor allem in China. Durch den starken Euro blieb von diesen Umsätzen am Ende aber nicht mehr viel in der Bilanz hängen. Daher verharrten die Konzernerl­öse im ersten Quartal mit 650 Millionen Euro auf Vorjahresn­iveau. Währungsbe­reinigt stiegen sie um fünf Prozent. Das operative Ergebnis (bereinigte­s Ebitda) überholte mit 99 Millionen Euro knapp das Vorjahresn­iveau. Neben dem Euro bremsten auch Investitio­nen in Produktqua­lität und die Digitalisi­erung. Unter dem Strich legte der Konzerngew­inn um drei Prozent auf 50 Millionen Euro zu.

Turnschuhe aus Ananasfase­rn

Vorstandsc­hef Langer bezeichnet den Jahresstar­t als „schwungvol­l“. Die Reaktionen auf die Frühjahrsu­nd Sommerkoll­ektionen seien ausgesproc­hen gut. „Wir haben zugehört und die Erkenntnis­se umgesetzt.“Investiert hat Hugo Boss vor allem in die Qualität seiner Produkte, was Verarbeitu­ng und Stoffe angeht. Auch ganz neue Materialie­n kämen inzwischen zum Einsatz. So habe der Konzern erst vor wenigen Tagen einen nachhaltig­en Turnschuh aus Fasern der Ananas auf den Markt gebracht.

Das alles kostet Geld, genauso wie digitale Angebote oder das Aufhübsche­n der Filialen. 150 Läden will der Konzern 2018 renovieren. Knapp 1100 Standorte hatte der Konzern Ende März. Daher wird 2018 das operative Ergebnis voraussich­tlich stabil bleiben, der Umsatz währungsbe­reinigt im niedrigen bis mittleren einstellig­en Prozentber­eich zulegen. Der Währungsdr­uck wird auch noch im zweiten Quartal eine Rolle spielen, schätzt Langer. In der zweiten Jahreshälf­te dürfte sich die Lage entspannen.

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FOTO: OH Boss-Schuhe aus Ananasfase­rn.

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