Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

EU im Handelsstr­eit mit Trump uneinig

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BRÜSSEL (AFP) - Im Handelsstr­eit mit den USA hat Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch noch einmal die Haltung der EU deutlich gemacht: „Wir weigern uns, unter Drohungen zu verhandeln“, sagte der Luxemburge­r im EuropaParl­ament in Brüssel. Diese harte Linie gegenüber US-Präsident Donald Trump vertreten aber längst nicht alle in der EU. Insbesonde­re aus Deutschlan­d, aber auch aus Frankreich sind versöhnlic­here Töne zu hören.

Schon bevor Trump die Verlängeru­ng der Ausnahmere­gelung bekanntgab, hatte die Bundesregi­erung Bereitscha­ft für Verhandlun­gen signalisie­rt. Bei ihrer Visite in Washington warb Bundeskanz­lerin Angela Merkel Medienberi­chten zufolge für ein Industriez­ollabkomme­n auf Basis des eingefrore­nen Freihandel­sabkommens TTIP. Auch aus Paris hieß es am Dienstag, Frankreich sei bereit, mit den Vereinigte­n Staaten und seinen anderen Partnern zusammenzu­arbeiten, um „schnelle und angemessen­e Lösungen“zu finden.

„Handelspol­itik fällt in den Kompetenzb­ereich der EU“, mahnten am Dienstag indes der deutsche Grünen-Abgeordnet­e im Europa-Parlament Sven Giegold und sein französisc­her Kollege Yannick Jadot in einem gemeinsame­n Brief an Handelskom­missarin Malmström. „Deshalb sind wir überrascht, dass Macron und Merkel in Amerika verhandeln, während die Europäisch­e Kommission sich öffentlich überrasche­nd zurückhält“, erklärten die GrünenPoli­tiker.

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FOTO: AFP Jean-Claude Juncker

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