Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Der flotte Käfer landet gegenüber
Secondhand-Mode für Kinder verlässt Café Moccafloor – Artikel für Erwachsene gibt es weiter
PFULLENDORF - Aline Witschel, Inhaberin des Cafés Moccafloor in Pfullendorf, hat sich vom Verkauf ihrer Secondhand-Mode für Kinder getrennt: Das Geschäft „Flotter Käfer“ist seit gestern eigenständig und befindet sich direkt gegenüber vom Café an der Hauptstraße. Betreiberin ist die 37-jährige Yvonne Lauenstein, die bis vor Kurzem bei Aline Witschel im Service arbeitete.
„Das Café boomt“, sagt Aline Witschel. „Parallel dazu SecondhandMode für Kinder zu verkaufen, ist im Laufe der Zeit einfach zu aufwendig geworden.“Dabei war es gerade diese Secondhand-Mode, mit der die gelernte Steinmetzin 2007 am Pfullendorfer Marktplatz gestartet war. Erst vier Jahre später übernahm sie von ihrem Vorgänger den Café-Betrieb. Seitdem ist das Moccafloor – auch wegen der Vielzahl an Kulturveranstaltungen – in der Stadt zu einer Institution geworden.
Dass aus dem „Flotten Käfer“, so der Name des Secondhand-Modegeschäfts, jetzt ein eigener Laden geworden ist, hat viel mit Zufall zu tun. So wurde das Ladenlokal gegenüber vom Café Moccafloor gerade jetzt frei. Bis vor Kurzem hatte sich darin ein Versicherungsbüro befunden. Vor allem aber wurde der Neustart durch Yvonne Lauenstein möglich, die vor rund einem Jahr als Servicekraft im Café eingestiegen war. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt die 37-Jährige, die jetzt als Geschäftsfrau durchstarten will.
Mutter von fünf Kindern
Bereits am ersten Verkaufstag herrschte im „Flotten Käfer“reger Betrieb. „Im Café Moccafloor hatte sich der Verkauf von SecondhandMode eben etabliert“, sagt Yvonne Lauenstein. Mit ihren Artikeln ist sie ohnehin bestens vertraut: „Als Mutter von fünf Kindern war ich selbst lange Zeit auf Secondhand-Ware angewiesen.“Lauensteins Tochter und ihre vier Söhne sind mittlerweile zwischen 10 und 16 Jahre alt. Vom Konzept, gebrauchte Kleidung wieder zu verkaufen, ist ihre Mutter aber nach wie vor überzeugt. „So werden die Sachen nicht einfach weggeschmissen“, sagt Yvonne Lauenstein.
Ihre ehemalige Chefin ist der gleichen Meinung. Deshalb bietet auch Aline Witschel weiterhin Secondhand-Mode an – allerdings nur noch für Erwachsene. „Dadurch, dass ich jetzt mehr Platz habe, kann ich das Sortiment erweitern“, sagt Witschel. Einen Teil der Verkaufsfläche will sie für Deko- und Geschenkartikel nutzen. Ein weiteres Standbein sind der Ankauf und das Restaurieren antiker Möbel. Und nicht zuletzt steht Aline Witschel mehr Platz für den CaféBetrieb zur Verfügung. „Wir wollen aber kein Gasthaus werden“, sagt sie. „Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf den Bereichen Kaffee und Kuchen, Frühstück und Brunch.“