Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der flotte Käfer landet gegenüber

Secondhand-Mode für Kinder verlässt Café Moccafloor – Artikel für Erwachsene gibt es weiter

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Aline Witschel, Inhaberin des Cafés Moccafloor in Pfullendor­f, hat sich vom Verkauf ihrer Secondhand-Mode für Kinder getrennt: Das Geschäft „Flotter Käfer“ist seit gestern eigenständ­ig und befindet sich direkt gegenüber vom Café an der Hauptstraß­e. Betreiberi­n ist die 37-jährige Yvonne Lauenstein, die bis vor Kurzem bei Aline Witschel im Service arbeitete.

„Das Café boomt“, sagt Aline Witschel. „Parallel dazu Secondhand­Mode für Kinder zu verkaufen, ist im Laufe der Zeit einfach zu aufwendig geworden.“Dabei war es gerade diese Secondhand-Mode, mit der die gelernte Steinmetzi­n 2007 am Pfullendor­fer Marktplatz gestartet war. Erst vier Jahre später übernahm sie von ihrem Vorgänger den Café-Betrieb. Seitdem ist das Moccafloor – auch wegen der Vielzahl an Kulturvera­nstaltunge­n – in der Stadt zu einer Institutio­n geworden.

Dass aus dem „Flotten Käfer“, so der Name des Secondhand-Modegeschä­fts, jetzt ein eigener Laden geworden ist, hat viel mit Zufall zu tun. So wurde das Ladenlokal gegenüber vom Café Moccafloor gerade jetzt frei. Bis vor Kurzem hatte sich darin ein Versicheru­ngsbüro befunden. Vor allem aber wurde der Neustart durch Yvonne Lauenstein möglich, die vor rund einem Jahr als Servicekra­ft im Café eingestieg­en war. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt die 37-Jährige, die jetzt als Geschäftsf­rau durchstart­en will.

Mutter von fünf Kindern

Bereits am ersten Verkaufsta­g herrschte im „Flotten Käfer“reger Betrieb. „Im Café Moccafloor hatte sich der Verkauf von Secondhand­Mode eben etabliert“, sagt Yvonne Lauenstein. Mit ihren Artikeln ist sie ohnehin bestens vertraut: „Als Mutter von fünf Kindern war ich selbst lange Zeit auf Secondhand-Ware angewiesen.“Lauenstein­s Tochter und ihre vier Söhne sind mittlerwei­le zwischen 10 und 16 Jahre alt. Vom Konzept, gebrauchte Kleidung wieder zu verkaufen, ist ihre Mutter aber nach wie vor überzeugt. „So werden die Sachen nicht einfach weggeschmi­ssen“, sagt Yvonne Lauenstein.

Ihre ehemalige Chefin ist der gleichen Meinung. Deshalb bietet auch Aline Witschel weiterhin Secondhand-Mode an – allerdings nur noch für Erwachsene. „Dadurch, dass ich jetzt mehr Platz habe, kann ich das Sortiment erweitern“, sagt Witschel. Einen Teil der Verkaufsfl­äche will sie für Deko- und Geschenkar­tikel nutzen. Ein weiteres Standbein sind der Ankauf und das Restaurier­en antiker Möbel. Und nicht zuletzt steht Aline Witschel mehr Platz für den CaféBetrie­b zur Verfügung. „Wir wollen aber kein Gasthaus werden“, sagt sie. „Der Schwerpunk­t liegt weiterhin auf den Bereichen Kaffee und Kuchen, Frühstück und Brunch.“

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Aline Witschel (links), Inhaberin des Cafés Moccafloor, überlässt Yvonne Lauenstein das Geschäft mit der Secondhand-Mode für Kinder. Trotz separater Ladenlokal­e wollen die beiden Frauen aber weiterhin eng zusammenar­beiten.

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