Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Liverpool schafft den großen Coup

Eine 2:4-Niederlage in Rom reicht dem Team von Jürgen Klopp für den Einzug ins Champions-League-Finale

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LIVERPOOL (SID) - Jürgen Klopp baut weiter an seinem eigenen Denkmal an der berühmten Anfield Road. Der frühere Dortmunder Trainer hat mit dem FC Liverpool nichts anbrennen lassen und ist mit den Reds trotz eines 2:4 (2:1) im Halbfinal-Rückspiel bei AS Rom ins Finale der Champions League eingezogen. Im Endspiel trifft Liverpool am 26. Mai in Kiew auf Titelverte­idiger Real Madrid.

Sadio Mane (9.) und Georginio Wijnaldum (26.) trafen für den Champions-League-Sieger von 2005, der zudem auch viermal den Europapoka­l der Landesmeis­ter gewonnen hat. James Milner hatte mit einem Eigentor in der 15. Minute zwischenze­itlich für Spannung gesorgt, der frühere Wolfsburge­r Edin Dzeko (52.), der Belgier Radja Nainggolan (86. und 90.+4, Foulelfmet­er) ließen die Engländer noch einmal zittern.

Liverpool hatte in der Vorwoche durch ein 5:2 im Hinspiel den Grundstein für seine erste Endspielte­ilnahme seit elf Jahren gelegt. Für Klopp ist es nach 2013 die zweite Finalteiln­ahme. Vor fünf Jahren unterlag Klopp mit dem BVB im deutschen Endspiel gegen Bayern München in London 1:2.

Ungeachtet der Turbulenze­n um Klopps langjährig­en Assistente­n Zeljko Buvac, der wegen angebliche­r Differenze­n mit seinem Chef nicht im Olympiasta­dion war und zudem mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht wird, hielt Liverpool erneut ohne den angeschlag­enen Nationalsp­ieler Emre Can der ersten Sturm- und Drangphase der Gastgeber stand. Nachdem die Roma durch Aleksandar Kolarov und Alessandro Florenzi zwei Warnschüss­e auf das Tor des früheren Mainzers Loris Karius abgegeben hatte, führte der erste durchdacht­e Angriff der Gäste zum Erfolg.

Nach toller Vorarbeit des früheren Hoffenheim­ers Roberto Firmino gelang Mane sein neunter Treffer im laufenden Wettbewerb. Der Senegalese hatte schon im Hinspiel getroffen wie auch Firmino, der vor einer Woche wie der ägyptische Star Mohamed Salah sogar zwei Tore erzielt hatte.

Englands Fußballer des Jahres konnte bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsst­ätte nicht so stark auftrumpfe­n wie eine Woche zuvor. Dafür stand zunächst Milner im Mittelpunk­t, der nach einem missglückt­en Klärungsve­rsuch von Dejan Lovren den Ball an den Kopf bekam und ins eigene Gehäuse an seinem verdutzten Keeper Karius vorbei in die Maschen lenkte. Die Reds ließen sich durch den Ausgleich aber nicht verunsiche­rn und spielten weiter munter nach vorne. Nachdem Mane in der 25. Minute noch an Alisson gescheiter­t war, ließ keine 60 Sekunden später Wijnaldum dem brasiliani­schen Nationalto­rwart keine Chance. Für den Niederländ­er, der im Hinspiel nach 18 Minuten den verletzten Alex Oxlade-Chamberlai­n ersetzt hatte, war es der erste Treffer in der Königsklas­se. Die Römer hatten in der 35. Minute Pech, als Stephan El Shaarawy nur den Pfosten traf.

Liverpool verwaltet mit Erfolg

Nach der Pause verwaltete Liverpool das Resultat. Vom Traumtrio FirminoSal­ah-Mane war kaum noch was zu sehen. Rom war aber auch nach Dzekos achten Treffer im laufenden Wettbewerb zunächst weit davon entfernt, ein zweites Wunder zu schaffen. Im vergangene­n Monat hatte die Mannschaft von Trainer Eusebio Di Francesco den FC Barcelona im Viertelfin­al-Rückspiel mit 3:0 entzaubert. Der Erzrivale von Real Madrid hatte sich nach einem 4:1 im Hinspiel bereits in der Vorschluss­runde gewähnt.

Nachdem es am Rande des Hinspiels zu schweren Krawallen gekommen und ein LFC-Fans durch RomaHoolig­ans lebensgefä­hrlich verletzt worden war, blieb es am Dienstag in Rom vor dem Anpfiff überwiegen­d ruhig.

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FOTO: DPA Der Anfang vom Ende für Rom: Sadio Mane (links) vom FC Liverpool trifft zum 0:1 gegen Torhüter Alisson und Alessandro Florenzi.

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