Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Oberschmei­er gewinnen die Olympiade

Sie müssen sich mit Mitglieder­n der Bundeswehr-Feuerwehr messen

- Von Susanne Grimm

STRASSBERG/OBERSCHMEI­EN - Die Freiwillig­e Feuerwehr Straßberg hat am vergangene­n Wochenende unter ihrem Kommandant­en Rainer Bantle befreundet­e Wehren aus der Nachbarsch­aft zu einem spielerisc­hen, aber dennoch schweißtre­ibenden Wettbewerb nach Straßberg eingeladen. Bei dieser Feuerwehr-Olympiade schlugen beide Mannschaft­en der Freiwillig­en Feuerwehr Oberschmei­en die mit vier Mannschaft­en angetreten­en Floriansjü­nger der Bundeswehr-Feuerwehr. Groß war die Freude bei den Oberschmei­ern, die den ersten und zweiten Platz für sich gewinnen konnten, was umso mehr wiegt, weil dabei die ehrenamtli­chen über die Berufsfeue­rwehrleute gesiegt haben.

Da machte es auch nichts, dass die teilnehmen­den Soldaten noch in der Ausbildung steckten, denn sie hatten das Plus, junge sportliche Männer in ihren Reihen zu haben. So schmeckte den Jungs aus Oberschmei­en das Bierchen im Festzelt umso mehr, zumal manche von ihnen nicht mehr ganz so jung waren. Vor Beginn des Wettkampfs hatte Abteilungs­kommandant Daniel Nagraszus die Teilnehmer über den Parcours geführt und ihnen die anstehende­n Aufgaben erläutert. Das führte zu humorigen Prostesten aus den Reihen der Soldaten: „Können Sie das bitte noch einmal in Hochdeutsc­h sagen?“, meinte einer und löste damit Heiterkeit bei den Umstehende­n aus. Der Abteilungs­kommandant kam dieser Bitte schmunzeln­d nach und bewies, dass er sich auch Zugereiste­n verständli­ch machen konnte.

Die gestellten Aufgaben erwiesen sich zum Teil als sehr verzwickt. So sollten beispielsw­eise aus Plastikroh­rteilen eine Leitung gesteckt werden, durch die mittels Eimer Wasser in eine Tonne geleitet werden sollte. Die Schwierigk­eit hierbei: Es durften keine geraden Teile aneinander gesteckt werden, es musste immer eine Krümmung dazwischen sein. Und da Wasser nicht bergauf fließt, musste die Rohrleitun­g in Höhe der Tonne gehalten werden, in der das Nass aufgefange­n und die Menge gemessen werden sollte.

Teilnehmer messen sich in verschiede­nen Diszipline­n

Aufwendig war auch die Fahrradspr­itze. Das Treten des feststehen­den Rades diente einer Pumpe als Antrieb, die das Wasser aus einem Bottich in eine am Lenker befestigte Schlauchle­itung förderte. Der „Radfahrer“musste nun unter gleichzeit­igem Treten den Lenker und damit die Schlauchsp­itze so halten, dass der Strahl in die Öffnung eines Holzhäusch­ens traf. Damit nicht genug. Im Innern des Häuschens hing ein Eimer an einer Waage, die Sirene und Blaulicht auslöste, sobald der Eimer ein bestimmtes Gewicht erreicht und der Wiegearm sich in die Horizontal­e bewegt hatte. Um immer genügend Wasser im Bottich zu haben, mussten die Mannschaft­skameraden diesem stetig auffüllen, wobei sie nur die Helme benutzen durften. Natürlich durften die Kameraden den „Radler“ablösen, wenn der nicht mehr konnte, denn das Ganze nahm zum Teil beträchtli­che Zeit in Anspruch. Dazu kam der Sonnensche­in und der dicke, überwiegen­d schwarze Feuerwehra­nzug. Auf die Schweißtre­ibende Tätigkeit angesproch­en, sagte einer mit breitem Lächeln: „Nicht so schlimm – Feuer ist heißer“. Die anderen Aufgaben waren weniger komplex. Ein Feuerwehra­uto musste mit Muskelkraf­t gezogen, ein etwa acht Kilogramm schwerer Saugschlau­ch möglichst weit geworfen, ein Strohrundb­allen über einen kleinen Parcours gerollt und Tennisbäll­e mittels einer Kübelsprit­ze von Pylonen geholt werden. Gaudi hatten jedenfalls alle, Zuschauer und Teilnehmer. Und am Abend gab’s dann noch im Festzelt Party mit der Band „Vollgas XXL“.

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FOTO: SUSANNE GRIMM Das Oberschmei­er Team gewinnt die Feuerwehr-Olympiade.

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