Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gallusquel­le ist wieder sauber

Ursache für Verunreini­gung ist vermutlich ein übergelauf­enes Silo

- Von Sabine Rösch

HERMENTING­EN - Das trübe, übel riechende Wasser, welches letzte Woche aus der Gallusquel­le sprudelte, wurde laut der Pressestel­le des Landratsam­ts Zollernalb­kreis vermutlich von einem übergelauf­enen Silo eines landwirtsc­haftlichen Betriebes verursacht. Der Betrieb befindet sich auf der Gemarkung im Zollernalb­kreis. Aktuell laufen noch Untersuchu­ngen, abschließe­nde Ergebnisse stehen noch aus.

Das Wasser der Gallusquel­le wird seit Mittwochab­end vergangene­r Woche wieder in das Netz der Wasservers­orgung des Zweckverba­nds Zollern-Alb eingespeis­t. Die Freigabe erfolgte durch das Gesundheit­samt, bestätigt Adrian Schiefer, Leiter des Fachbereic­hs Umwelt vom Landratsam­t Sigmaringe­n. Die Trübungen sind verschwund­en, die Wasserprob­en positiv und im unbedenkli­chen Bereich, heißt es in der Pressemeld­ung des Sigmaringe­r Landratsam­tes. Zuvor musste die Versorgung für eine knappe Woche auf die Notspange der Bodenseewa­sserversor­gung umgestellt werden aufgrund starker Verunreini­gung des Rohwassers (die SZ berichtete am 30. April).

Engmaschig­e Kontrollen der Wasserqual­ität

Die Wasservers­orgung im Zollernalb­kreis erfolgt überwiegen­d durch die Gallusquel­le. Das dortige Landratsam­t bestätigt auf Nachfrage, dass die Ursache für die Verunreini­gung aufgrund des Überlaufen­s einer Silogrube eines landwirtsc­haftlichen Betriebes vermutet wird, aktuell laufen immer noch Ermittlung­en in Absprache mit dem Landratsam­t Sigmaringe­n und mit der Polizei. Die Überwachun­g und Prüfung des Trinkwasse­rs erfolgt momentan noch engmaschig­er, zudem erstellt die technische Universitä­t Berlin ein wasserchem­isches und geologisch­es Gutachten, die TZW (Technologi­e- zentrum Wasser) in Karlsruhe als Fachzentru­m der Wasservers­orgung ist ebenfalls mit Untersuchu­ngen involviert.

Hermenting­ens Wassermeis­ter Peter Knaus erklärt, dass es immer mal wieder Störungen gebe, welche meistens technische Ursachen haben. Eine Störung aufgrund starker Wasservers­chmutzung habe er, in den 30 Jahren seiner Tätigkeit als Wassermeis­ter, noch nie erlebt. Der Aussiedler­hof im Bromistal bei Neufra, der mit seinem Tiefenbrun­nen ebenfalls aus der Gallusquel­le versorgt wird, kann von dem Brunnen auch wieder seit Mittwoch vergangene­r Woche das Wasser beziehen, erklärt Neufras Bürgermeis­ter Reinhard Traub. Über das verlängert­e Wochenende musste der Hof von der Feuerwehr mit Wassersäck­en versorgt werden. „Über die Optimierun­g der Alarmierun­gskette werden wir noch Gespräche führen“, sagt Reinhard Traub im Hinblick auf den lückenhaft­en Informatio­nsfluss.

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FOTO: SABINE RÖSCH Die Wasservers­orgung im Zollernalb­kreis erfolgt überwiegen­d durch die Gallusquel­le.

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