Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Arbeitsplätze für Flüchtlinge sind zumindest für dieses Jahr gesichert
Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden besucht die gBig in Jungnau – Existenzgefährdende Situation für den Betrieb
JUNGNAU (sr) - Auf Initiative von Gerhard Stumpp vom Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen hat die Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden die gemeinnützige Beschäftigungsund Integrationsgesellschaft (gBIG) in Jungnau besucht, wo sie von Geschäftsführer Burkhard Gerneth von den Nöten der Einrichtung erfuhr, die um den Erhalt einer Arbeitsmaßnahme für Flüchtlinge kämpft.
Sie verließ Jungnau mit dem Versprechen, sich vehement für die Einrichtung einzusetzen und entsprechende Abgeordnetenbriefe an die zuständigen Ministerien zu verfassen, ebenso wolle sie das Gespräch mit Arbeitsagentur und Jobcenter führen.
Seit gut einem Jahr gibt es in der Schreinerei der Einrichtung zwölf FIM-Plätze, (Flüchtlings-Integrationsmaßnahme), ein Arbeitsmarktprogramm des Bundes, welches Flüchtlingen sinnvolle und gemeinwohlorientierte Beschäftigung bietet. „In der LEA reißt man sich um einen Platz bei uns“, erklärt Burkhard Gerneth. Die jungen Männer verbleiben zwischen einem und vier Monaten in der Einrichtung (maximal sechs Monate), werden täglich in Sigmaringen abgeholt und zurück gebracht. Bei Schreiner Knut Rankl lernen sie den Umgang mit Holz und Säge und schreinern Spielsachen, Regale oder anderweitige Utensilien. Die finanzielle Förderung wird von der Agentur für Arbeit zugeteilt und war lediglich bis Ende Juni zugesagt. „Immerhin haben wir jetzt die Zusage der Förderung bis Ende des Jahres“, erklärt Burkhard Gerneth.
Eine ganz große Sorge ist dem Geschäftsführer, dass geplante und entwickelte Umschulungsmaßnahmen zum Schreiner für Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge nicht belegt werden und die gBIG vom Arbeitsamt keine Leute zugewiesen bekommt. Es sind zwei Maßnahmen, zum einen die sechsmonatige Grundqualifikation und dann gibt es noch die zweijährige Umschulungsmaßnahme. Der Geschäftsführer versteht nicht, warum es im Landkreis nicht genutzt wird. „Wir haben darauf gesetzt, es wird zur Existenzbedrohung für unseren Betrieb, wenn weiterhin keine Nachfrage besteht“, erklärt Burkhard Gerneth. Die sehr interessierte Delegation der Partei, die zum Austausch in Jungnau war, zeigte sich sehr betroffen, Andrea Bogner-Unden will sich der Problematik annehmen und entsprechende Gespräche führen.