Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ein Geflecht von Intrigen
Dengler – Fremde Wasser
(ZDF, Mo., 20.15 Uhr) - Gesellschaftspolitische Fragen mittels Krimis zu verhandeln, hat der ARD-„Tatort“quasi zu seinem Markenzeichen gemacht, erfolgreich allemal, gelungen nur bisweilen. Das ZDF setzt dem den taffen Detektiv Dengler entgegen, der zuvorderst in Verschwörungen gerät. Diesmal geht es um den Wert des Wassers, um Kartelle und um Auftragsmorde. Auf hoher See in Griechenland ist ein Bombenanschlag verübt worden auf einen Lobbyisten, der die Privatisierung der Wasserwirtschaft vorantreiben sollte. Dengler nimmt den Fall auf und gerät in ein Geflecht von Intrigen aus Bundespolitikerin, Bundeskriminalamt, EU-Kommission, Interessengruppen und Mördern. Dabei funktionieren Ronald Zehrfeld und Birgit Minichmayr als schräges Ermittlerduo auch in der vierten Folge der Reihe bestens. Und auch diesmal können sie sich auf eine gute Buchvorlage stützen, die von Bestsellerautor Wolfgang Schorlau stammt.
Vielleicht ist manches zu dramatisch dargestellt, manches zu plump (etwa wenn immer wieder jemand Wasser trinkt oder es plätschert, um die Bedeutung des Nass’ zu unterstreichen). Selbst die Nähe zu Verschwörungstheoretikern, die hinter allem das Böse sehen, wirkt zu groß. Unterm Strich bleibt aber spannende Fernsehunterhaltung mit Anspruch aus Deutschland, keine Selbstverständlichkeit.