Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Frühlingsfest punktet mit „Schwabenhock“
Mit einer Messe beginnt am Sonntag in Hettingen der Familientag
HETTINGEN - Der Musikverein Hettingen hat am Freitag und Sonntag den zweiten Teil des Frühlingfestes gefeiert. Während am Mittwoch vor allem die in heimischen Betrieben arbeitende Bevölkerung eingeladen war und am Donnerstag alle, die den Vatertag zünftig feiern wollten (die SZ berichtete), kamen am Freitag zum „Schwabenhock im Dirndlrock“die Jungen und solche, die gerne zuschauen, wie andere ihre Kräfte messen. Am Sonntag begann der Familientag mit einem festlichen Gottesdienst.
Der Musikverein überlegt vorzugsweise sehr kurzfristig, welche lustigen Wettspiele sich zum „Schwabenhock im Dirndlrock“eignen. Das berichtete der Vorsitzende Frank Businger. Meist geschieht dies erst beim Aufräumen vom Vortag. Nachdem die eigene Jugendkapelle „Around the Sound“zuvor für die richtige Stimmung gesorgt hatte, ging es am frühen Abend los. Fünf Jungs-Gruppen, darunter mit Corinna Kanz eine Frau in Lederhosen, traten gegeneinander an: Die Harthauser Vetter, der Musikverein Irndorf und aus Hettingen eine Abordnung des Schützenvereins, der Narrenzunft sowie eine unabhängige Truppe. Sie mussten horizontal um eine Biertischplatte klettern, durften über Balken schweben, sich im Kreis drehen und anschließend noch mit dem Ball in den Korb treffen. Anschließend hieß es, in aufgenagelten Schuhen im Gleichschritt auf Kufen laufen. Unter großem Hallo ging das mehr oder weniger gut. Die Schiedsrichterinnen im Dirndl notierten alle Zeiten. Frank Businger moderierte und drückte bei Regelwidrigkeiten auch mal ein Auge zu. Am Ende gewannen die Irndorfer. Zu vorgerückter Stunde stiegen vier Hettinger Frauen auf die Schienen und hatten mit den Zeltbesuchern ihren Spaß am gehemmten Vorwärtskommen. An diesem Abend wurde aber auch noch ein besonderes Jubiläum gefeiert: Vor 25 Jahren war der Musikverein nach Köln gefahren, um dort die Verwandtschaft einer inzwischen zur Hettingerin gewordenen Frau zu pflegen. Vor 15 Jahren wiederholten sie den Besuch. Zum 25-Jährigen kamen nun die Kölner überraschend schon am Mittwochabend zum Frühlingsfest. Natürlich ließ sich der Verein nicht lumpen und bestellte für Freitag eine Torte für die Gäste, die neidlos meinten: „So ein Fest wie bei euch hätten wir auch mal gerne bei uns zu Hause.“
Am Samstag durften sich die Feiernden und auch der bewirtende Musikverein erholen. Am Sonntag kam Pfarrer Hubert Freier wie in den vergangen Jahren zum sonntäglichen Gottesdienst nach Christi Himmelfahrt ins Festzelt, um dort die Messe zu zelebrieren. Der Musikverein ersetzte die Orgel. Mit einem gesungenen „Segne du Maria“ging die Messe zu Ende und das Fest nahtlos weiter. Die Albdorf-Musikanten aus Pfronstetten spielten zum Frühschoppen und Mittagessen. Viele wissen, dass das Essen gut und reichlich ist und sparten sich das Kochen. Danach spielte der Musikverein aus Füramoos, und es gab Kaffee und Kuchen sowie die Ziehung der Tombola.
Sehr zufrieden, so Businger, sei man wieder mit dem Fest, das eine feste Einnahmequelle für den Verein bedeutet. Der Mittwochabend mit dem Feierabendhock wird immer beliebter, am Vatertag bremste der Regen nur wenige Besucher aus, der Freitag mit dem „Schwabenhock“hat sich aus dem ursprünglichen Musikantenabend sehr gut entwickelt, und der Sonntag als traditioneller Familientag stärkte erneut nicht nur die Vereinskasse, sondern auch den Zusammenhalt im Ort.
Weitere Fotos vom Frühlingsfest gibt’s im Internet: www.schwaebische.de/ff2018