Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Billige Kleidung wird nie fair produziert“
„Weltfairänderer“bringen Schüler zum Nachdenken
SIGMARINGEN - Krönender Abschluss: Am Donnerstag hat die letzte Veranstaltung der „Weltfairänderer“-Woche am Lize unter dem Motto „Lize KulTour“stattgefunden. Fünf Tage lang haben die „Weltfairänderer“, darunter Studenten aus Freiburg, Schülern viele kreative Workshops und Aktionen zum Thema „nachhaltig leben und sozial verhalten“in Aktionszelten auf dem Schulgelände angeboten. In einem Zelt wurde beispielsweise ein Faircafé eingerichtet. Dort konnten sich die Schüler aufhalten, austauschen und faire Produkte zu fairen Preisen genießen. Dabei lernten die Schüler viel über Produktionsbedingungen, Ökonomie und die Umwelt.
Beendet wurde die Woche am Donnerstagabend in der Turnhalle der Schule, wo alle Schüler und Lehrer ihre Ergebnisse präsentierten. Außerdem gab es einen kleinen Bücherflohmarkt.
Das Projekt „werde Weltfairänderer“wurde 2013 vom Bund der katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Jugend und Schule der Erzdiözese ins Leben gerufen. Seitdem gab es mehrere Weltfairänderer-Wochen in ganz Baden-Württemberg. Die Aktion gewann bereits einige Preise.
Die Lehrerband „KompLIZEN“eröffnete den Abend mit vier Songs zum Thema bessere Welt. Danach folgten zwei Kurzfilme, vier Tanzund Gymnastikdarbietungen, einige Sketche und musikalische Darbietungen. In der Pause hielten sich die Besucher am Bücherflohmarkt der Schule auf. Der Chor der Klassen 5 bis 10 sang „Hollywood Hills“von Sunrise Avenue, ein Lied über die Liebe zum Lebensgefühl. Damit bildeten sie einen gefühlvollen Abschluss des Abends und der LizeWeltfairänderer-Woche.
Den Schülern der Liebfrauenschule hat das Projekt gut gefallen: Jonas Wolf aus Klasse 10 erzählt, einer seiner Höhepunkte sei der Siegelworkshop gewesen. Dort hätten die Teilnehmer alles rund um verschiedene Verbraucher-Siegel und ihre Bedeutungen, unter anderem auch das Fairtrade-Siegel, gelernt. „Was mich besonders schockiert hat war, dass zum Beispiel Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel oft trotzdem von Kindern produziert wird.
Dieses Siegel steht nur für die gerechte Bezahlung der Arbeiter, allerdings schließt es Kinderarbeit nicht aus.“Deborah Riester (Klasse 10) gefielen das „Faircafé“und die kreativen Workshops am besten. „Das war mal etwas anderes als eine normale Präsentation. Ich fand es auch gut, dass die Workshops von Studenten geleitet wurden“, sagt die Schülerin.
Auch Lorenz Wagner, 10. Klasse, würde die Aktion anderen Schulen auf jeden Fall weiterempfehlen, da er viel über die Welt gelernt habe, und die Workshops dazu noch Spaß gemacht hätten. Für Amelie Feig (Klasse 9) war das Spannendste die Informationen über die Transportwege einer Jeans. „Ich habe gelernt, dass sehr billige Kleidung nie fair produziert wird. Außerdem werde ich das nächste mal, wenn eine Hose kaputt geht, nicht sofort eine neue kaufen, sondern vielleicht zuerst versuchen sie zu flicken.“Letztendlich sind sich alle einig, beim nächsten Einkauf lieber zweimal hinzuschauen und nicht „einfach so“zu kaufen.