Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auktionato­r muss frühzeitig aufgeben

Kunstschul­e versteiger­t Arbeiten für den guten Zweck

- Von Cäcilia Krönert Die nicht versteiger­ten Werke bietet die Kinder- und Jugendkuns­tschule im Direktverk­auf an. Weitere Informatio­nen gibt es bei Till Schilling, Telefon: 01578/ 767 31 54, und im Internet: www.kunstschul­epfullendo­rf.de

PFULLENDOR­F - Bei der BenefizAuk­tion der Kinder- und Jugendkuns­tschule in Pfullendor­f haben am Donnerstag­abend 16 Gemälde und eine Skulptur den Besitzer gewechselt. Ein Schock für die Veranstalt­er: Wegen gesundheit­licher Probleme musste der bekannte Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r aus Konstanz schon nach fünf Minuten die Versteiger­ung abbrechen. Daraufhin sprangen kurzfristi­g Kunstschul­leiter Till Schilling und Kunsthisto­rikerin Katharina Wetzel ein.

„Die Auktion ist komplett anders verlaufen, als wir es geplant hatten“, sagte Till Schilling nach dem Ende der Veranstalt­ung. „Wir haben aus der Not heraus reagiert und die Versteiger­ung selbst durchgefüh­rt.“Ort der zweiten Auflage der Auktion waren die neuen Räume der Kinderund Jugendkuns­tschule am Marktplatz. Diese glänzten mit mehr als 75 wunderschö­n in Szene gesetzten Kunstwerke­n, die namhafte regionale und überregion­ale Künstler gespendet hatten. Und dennoch blieb das Ergebnis mit 2400 Euro deutlich hinter dem des Vorjahres zurück. Damals waren 3325 Euro zusammenge­kommen.

Für eine gemütliche Atmosphäre sorgten „Githarry, Akkordius und Cajonrad“. Harald Walser (Gitarre), Claudius Sperling (Akkordeon) und Konrad Walter (Cajon) spielten handgemach­te Gitarrenmu­sik mit spanisch-südamerika­nischen Einflüssen. Nach einer kurzen Begrüßung musste Carlo Karrenbaue­r den Versteiger­ungshammer allerdings schon wieder sinken lassen und wurde von herbeigeru­fenen Mitarbeite­rn des Deutschen Roten Kreuzes versorgt und mitgenomme­n.

Erstmals Leiter einer Auktion

Er selbst sei zwar von jeher ein Fan solcher Versteiger­ungen, habe aber zum ersten Mal selbst eine Auktion geleitet, sagte Till Schilling später. Er und Katharina Wetzel stellten nicht nur Malereien, Zeichnunge­n, Druckgrafi­ken, Collagen, Fotografie­n, Skulpturen und Plastiken vor, sondern auch eine Multimedia-Arbeit, die schon Teil einer Ausstellun­g in Boston gewesen war.

Aus den 75 gespendete­n Werken hatten die Veranstalt­er 39 Objekte herausgesu­cht. 17 kamen schließlic­h unter den Hammer. „Im vergangene­n Jahr ist die Versteiger­ung auch eher schleppend angelaufen“, sagte Till Schilling. Dennoch sei am Ende ein relativ hoher Erlös herausgeko­mmen. „Im Verlauf der Auktion kam eine richtige Steigerung zustande.“Doch dieses Mal fehlte es auch dem Kunstschul­leiter etwas an Dynamik. Nach dem gesundheit­sbedingten Ausfall des Konstanzer Auktionato­rs sei die Versteiger­ung nicht mehr so recht in die Gänge gekommen, sagte Schilling spürbar enttäuscht.

Werke von Künstlern wie Magdalena Jetelová aus Düsseldorf, Thomas Reis aus Barcelona, dem Österreich­er Erwin Kastner, aber auch Arbeiten des gebürtigen Pfullendor­fer Künstlers Daniel Bräg konnten nicht an den Mann gebracht werden. Tatkräftig unterstütz­t wurden Till Schilling und Katharina Wetzel von den Künstlern Björn Gebhard und Thomas Keis. Auch ihre Werke fanden keine neuen Besitzer.

Björn Gebhard arbeitet neben seiner künstleris­chen Tätigkeit als Lehrer am Pfullendor­fer Staufer-Gymnasium und unterstütz­te seine Ehefrau Katharina Wetzel bei der Sache für den guten Zweck. Der Ertrag aus den versteiger­ten Kunstwerke­n fließt in die Ausstattun­g der Kinderund Jugendkuns­tschule sowie verschiede­ne Projekte mit Flüchtling­skindern und ihren Müttern in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringe­n und Friedrichs­hafen.

 ?? FOTOS: CÄCILIA KRÖNERT ?? Kunsthisto­rikerin Katharina Wetzel und Kunstschul­leiter Till Schilling springen kurzfristi­g ein und leiten die Auktion.
FOTOS: CÄCILIA KRÖNERT Kunsthisto­rikerin Katharina Wetzel und Kunstschul­leiter Till Schilling springen kurzfristi­g ein und leiten die Auktion.
 ??  ?? Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r muss die Versteiger­ung bereits nach fünf Minuten abbrechen.
Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r muss die Versteiger­ung bereits nach fünf Minuten abbrechen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany