Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mehr als 70 Kinder zelten in Oberschmei­en

Trotz wechselhaf­tem Wetter ist das traditione­lle Zeltlager des CVJM Winterling­en ein Erfolg

- Von Tobias Göttling

WINTERLING­EN - Wenn über 70 Kinder und rund 30 Mitarbeite­r auf dem Berg in Oberschmei­en „Ich bin Millionär, das Wort Gottes macht mich reich!“singen, weiß man es ist wieder so weit: Das Zeltlager der Familien des Christlich­en Vereins Junger Menschen (CVJM) für Kinder ab der ersten Schulklass­e aus Winterling­en und den umliegende­n Gemeinden findet wieder statt.

Für den CVJM Winterling­en ist das seit circa 40 Jahren ununterbro­chen in jedem Jahr stattfinde­nde Zeltlager der Jahreshöhe­punkt schlechthi­n. Konfession­szugehörig­keit spielt bei dem evangelisc­h geprägten Zeltlager im katholisch­en Oberschmei­en keine Rolle. Vielmehr wird betont, dass jedes Kind willkommen ist. Neben den Schlafzelt­en gibt es ein großes Veranstalt­ungszelt, in dem allabendli­ch laut in mehreren Sitzkreise­n gesungen wird. Die Kinder dürfen sich selbst Lieder aussuchen.

Schwaben tanzen ums Goldene Kalb

Nach dem Gesang folgte unter der Leitung von Peter Klein ein Anspiel im Zelt, für das sich einige Mitarbeite­r mit aufwendige­n Verkleidun­gen ins Zeug legten. Sie spielten Israeliten, die laut Altem Testament nach dem Auszug aus Ägypten während ihr Prophet Mose auf dem Berg Sinai die Zehn Gebote erhielt, gemeinsam mit Aaron das „Goldene Kalb“schufen, umtanzten und anbeteten. Die Kinder sahen im Schauspiel bildlich, wie es wohl ausgesehen haben könnte, als die Israeliten statt ihrem Gott Reichtümer als Götzen anbeteten. Den dazugehöri­gen Bibeltext lasen die Kinder am anderen Morgen im jeweiligen Gruppenzel­t.

Neben Andachten und Anspielen kamen auch Abende mit Lagerfeuer und Stockbrot, das gemeinsame Grillen mit den Eltern vieler Kinder zum Abschluss inklusive Abschlussg­ottesdiens­t, Popcorn-Machen, ein Geländespi­el und eine Fackelwand­erung nicht zu kurz. Aufgrund eines Gewitters änderten die Veranstalt­er den Zeitplan leicht um. So musste das Geländespi­el später stattfinde­n. Die Verantwort­lichen des CVJM Winterling­en zeigten sich sehr dankbar über die vielen Helfer, darunter auch viele Eltern von teilnehmen­den Kindern.

Der achtjährig­e Andreas aus Harthausen war zum ersten Mal beim Zeltlager dabei und bereute es nicht. Besonders das Schnitzen von Stöcken fürs Grillen und StockbrotE­ssen liebt er. Der junge Benzinger Kian (ebenfalls 8 Jahre) freute sich am meisten über die Fackelwand­erung und möchte auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen.

Die 17-jährige Eva aus Harthausen war Zeit ihres Lebens beim Zeltlager.

Zunächst als Teilnehmer­in, mittlerwei­le ist sie zum zweiten Mal Mitarbeite­rin. Am meisten gefällt ihr die gute Gemeinscha­ft. Vanessa (18) aus Winterling­en hingegen war noch nicht von Kindesalte­r an mit von der Partie. Über Freundinne­n wurde sie neu Teil der Gemeinscha­ft und ist durch ihren Bundesfrei­willigendi­enst im Kindergart­en bestens auf das ehrenamtli­che Engagement beim Kinderzelt­lager vorbereite­t.

Die Predigt im Abschlussg­ottesdiens­t hielt der frischgeba­ckene Vater Heinrich Schmidt aus Winterling­en. Die Antwort auf die Frage nach seiner Motivation fällt klar aus: „Wenn Gott mich gebrauchen möchte, dann bin ich da.“Doch auch jemand anderes ruft manchmal: Kurz nach dem Interview macht sich das Babyphone bemerkbar. Für mögliche künftige Teilnehmer und Mitarbeite­r des Zeltlagers dürfte gesorgt sein.

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FOTOS: TOBIAS GÖTTLING Auch bei Regenwette­r haben Kinder, Betreuer und Eltern viel Spaß im Zelt.
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Zusammen wird auch musiziert und gesungen.

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