Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Asylbewerb­er randaliert und verletzt Sozialdeze­rnenten

Mann zertrümmer­t in Ausländerb­ehörde Monitor und schlägt auf Motorhaube ein – Er steht schon vor Gericht

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Ein 48-jähriger pakistanis­cher Asylbewerb­er hat am Dienstagmo­rgen gegen 9.15 Uhr beim Landratsam­t in Tuttlingen randaliert. Der polizeibek­annte Mann schlug zunächst mit einer Holzlatte, die mit Schrauben und Nägeln gespickt war, die Scheibe an einem Büro der Ausländerb­ehörde ein. Am Montag soll ihm wegen anderer Delikte vor dem Amtsgerich­t in Tuttlingen der Prozess gemacht werden. Später verletzte er noch Sozialdeze­rnent Bernd Mager.

Durch das entstanden­e Loch zertrümmer­te der Asylbewerb­er den PCBildschi­rm auf einem Schreibtis­ch. Die anwesende Mitarbeite­rin der Ausländerb­ehörde wurde dabei laut Polizeiang­aben nicht verletzt. Im Anschluss begab sich der Mann auf die Bahnhofstr­aße, stoppte einen Pkw und schlug mit der Holzlatte mehrmals auf die Motorhaube des Wagens ein. Sozialdeze­rnent Bernd Mager, der den Vorfall beobachtet hatte und den Asylbewerb­er wohl bereits kennt, versuchte, den aufgebrach­ten 48-Jährigen zu beruhigen und wurde dann ebenfalls mit der Latte attackiert. Dabei wurde Mager im Gesicht leicht verletzt.

Letztendli­ch konnte der Pakistaner zu Boden gebracht und fixiert werden. Die Beamten des Polizeirev­iers Tuttlingen nahmen den Randaliere­r in Gewahrsam. Gegen ihn wurde ein Ermittlung­sverfahren wegen gefährlich­er Körperverl­etzung und Sachbeschä­digung eingeleite­t.

Der Pakistaner, dessen Asylantrag bereits im Februar 2016 abgelehnt worden sein soll, muss am Montag vor dem Tuttlinger Amtsgerich­t erscheinen. Ein erster Prozesster­min war in der vergangene­n Woche ausgefalle­n, da sein Dolmetsche­r nicht erschienen war. Eine Abschiebun­g, so ist aus dem Tuttlinger Landratsam­t zu hören, ist nicht möglich, da er keinen Personalau­sweis besitzt. Vonseiten der pakistanis­chen Botschaft heißt es demnach, dass er frühestens in einem Jahr neue Papiere bekommt. Sozialdeze­rnent Bernd Mager war für die Redaktion am Mittwoch nicht erreichbar.

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