Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bamf-Chefin darf bleiben

FDP bekräftigt Forderung nach Untersuchu­ngsausschu­ss

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BERLIN (dpa/ume) - Das Bundesinne­nministeri­um hat in der Affäre um unrechtmäß­ige Asylbesche­ide Forderunge­n nach einer Abberufung der Präsidenti­n des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf), Jutta Cordt, vorerst zurückgewi­esen. Der Parlamenta­rische Staatssekr­etär Stephan Mayer (CSU) sagte am Donnerstag im Bayerische­n Rundfunk, personelle Konsequenz­en seien jetzt nicht vorrangig. „Es geht darum, inhaltlich die richtigen Konsequenz­en zu ziehen, und da hat Frau Cordt durchaus zu Beginn des Septembers letzten Jahres, was die Qualitätss­icherung anbelangt, einiges verbessert.“

Die FDP drängt – wie auch die AfD – weiter auf die Einsetzung eines Untersuchu­ngsausschu­sses. „Jeden Tag kommen neue Fragen hinzu, und das Parlament wird offensicht­lich nicht richtig und umfassend informiert“, sagte der FDP-Abgeordnet­e Benjamin Strasser der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Zu „Maas in Washington“(24.5.):

Die Entscheidu­ng des US-Präsidente­n zum „Atomdeal mit Iran“zeigt: die europäisch­en Nationalst­aaten haben ausgedient. Sie sind Spielbälle der Trumps und Putins. Da pilgern die Vertreter Frankreich­s und Deutschlan­ds nach Washington und betteln um Gehör. Doch Trump schert sich einen Dreck darum. Und danach, welch eine Zumutung, fordert sein Botschafte­r den Rückzug der deutschen Wirtschaft aus Iran. Nun beginnt das strapazier­ende Spiel, in dem die EU-Länder einig bleiben sollen. Die EU kann das aber nicht leisten. Sie ist eine Wirtschaft­sgemeinsch­aft von Staaten mit eigenen politische­n Interessen. Leider ist die vormals angestrebt­e politische Einigung Europas einer reinen Administra­tion des bisher Erreichten gewichen. Von der Bundeskanz­lerin ist kein Impuls zu erwarten. Und die deutschen Parteien nebeln das Denken der Menschen mit dem Wort „Transferun­ion“ein. Das Gegenmodel­l Europas wäre eine Vereinigun­g der heute willigen Länder, allen voran Frankreich und Deutschlan­d, in einem europäisch­en Bundesstaa­t, mit einem Regierungs­chef, mit einer Regierung, einem Parlament und einem Wahlvolk nach dem Prinzip „one man, one vote“. Wer dieses Modell Europas für das richtige hält, sollte nicht auf Einsicht der etablierte­n Parteien warten. Wir sollten selbst initiativ werden und voran gehen. Wenn nicht, werden uns unsere Nachkommen zu den, wie Emmanuel Macron sie nennt, „Schlafwand­lern“der Geschichte zählen. Günther Tritschler, Tettnang

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