Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Er war eine einzigartige Persönlichkeit“
Zum Tod von Curt Becker, Aufsichtsratsvorsitzender der GSW Sigmaringen
SIGMARINGEN - Die Nachricht vom Tod des CDU-Politikers und GSWAufsichtsratsvorsitzenden Curt Becker hat Sigmaringer Weggefährten erschüttert. „Er hat unheimlich viel geleistet und erreicht in seinem Leben“, sagt Roy Lilienthal, Geschäftsführer der GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Dieser lernte Becker vor zehn Jahren kennen und schätzte seine freundliche Art, seinen Humor, seine Aufgeschlossenheit und Bodenständigkeit.
Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger sagt: „Er war ein Macher, der die Bodenhaftung nicht verloren hat. Das, was er erarbeitet hat, kam seinem Umfeld zugute.“Die Verbindung des in Naumburg (Saale) geborenen späteren Justizministers von Sachsen-Anhalt und Bundesverdienstkreuzträgers nach Sigmaringen kam über den früheren Verbandsdirektor des Landeswohlfahrtsverbands, Hans-Otto Walter, zustande. Von 1982 bis 1990 war Curt Becker Verbandsdirektor des kommunalen Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern. Hans-Otto Walter war ebenfalls Vorgänger von Curt Becker als GSWAufsichtsratsvorsitzender und zudem Vorsitzender des VDK-Landesverbands Baden-Württemberg – der Sozialverband VDK ist wiederum alleiniger Gesellschafter der GSW. Durch seine Tätigkeit im badenwürttembergischen Sozialministerium machte Curt Becker auch mit Walter Hirrlinger (SPD) Bekanntschaft, dem Ehrenpräsidenten des Sozialverbands VDK Deutschland und langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden der GSW, erklärt Lilienthal. Vor 32 Jahren wurde Becker in den Aufsichtsrat der GSW gewählt, nach dem Tod von Hans-Otto Walter wurde er 2011 schließlich Aufsichtsratsvorsitzender.
Holte die GSW nach Naumburg
„Er hat die GSW gut gekannt und in seine Heimatstadt Naumburg geholt, wo er als Oberbürgermeister tätig war“, sagt Lilienthal. Zwei Wohnquartiere erstellte die GSW dort auf dem Kasernengelände der früheren Sowjetarmee. Curt Becker war häufig zu Besuch in Baden-Württemberg und auch immer wieder in Sigmaringen: „Bestimmt sieben, acht Mal pro Jahr war er im Ländle“, erinnert sich Lilienthal. „Er war sehr gut vernetzt, hatte viele Freunde hier in der Region“, so Lilienthal. Becker, der in Tübingen studiert hatte, sei immer wieder gern hergekommen. Curt Becker sei körperlich topfit gewesen. „Erst letzte Woche war er wieder eine Woche mit Freunden Rad fahren.“Becker, 81-jährig, ist am Dienstag nach einem Besuch des Domstifts zu Hause in Naumburg überraschend verstorben. „Sein Tod hat uns alle tief getroffen“, so Lilienthal. „Er war eine einzigartige Persönlichkeit und ein großer Mensch, wie man ihn nur ganz selten im Leben trifft.“