Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Naju-Naturgarte­n soll zum Ort der Kunst werden

Künstler, Musiker, Dichter und Tänzer sind am Sonntag, 3. Juni, an der Walke gern gesehen

- Von Vera Romeu

MENGEN - Der siebte Tag des offenen Naturgarte­ns findet am Sonntag, 3. Juni, von 13 bis 18 Uhr in der Walke statt. Dort hat die Jugend des Naturschut­zbundes, kurz Naju, 2011 einen Garten angelegt, der zehn unterschie­dliche Biotope abbildet. Die Jugendlich­en – inzwischen sind die meisten junge Erwachsene – bewirtscha­ften den Garten und haben seit Jahren sehr viel Spaß daran. Die Nabu-Mitglieder unterstütz­en die jungen Leute in ihren Vorhaben.

Der Tag des offenen Naturgarte­ns steht zum ersten Mal unter einem Motto: „Poesie im Garten“hat sich die Naju ausgedacht. Dahinter steht die Idee, dass sie an diesem Tag Künstler, Musiker, Dichter und Tänzer einladen und ihnen die Möglichkei­t bieten, im Garten aufzutrete­n oder zu malen. „Es wäre schön, wenn es im Garten Musik gäbe, wenn jemand Gedichte vortragen oder sogar tanzen würde“, sagt Julia Speh. Der Garten soll an diesem Tag nicht nur ein Ort der Natur sein, sondern auch ein Ort der Kunst. Julia Speh und ihre Mitstreite­rinnen Lisa Eberhard und Simone Fluck laden alle ein, die an diesem Tag den Garten mit Kunst bereichern möchten.

Kräuter spielen die Hauptrolle

Wie jedes Jahr gibt es ein Programm, das die Naju organisier­t. Es wird wieder die Kräuterfüh­rung geben. Bei der Bewirtung spielen die Kräuter in Cocktails und Gerichten die Hauptrolle. Es gibt aber auch gegrillte Würste sowie Kaffee und Kuchen. Die Gäste können sich nach einem Rundgang durch den Naturgarte­n gemütlich niederlass­en. Das Mähen mit der Sense wurde wieder angefragt, so wird es diesen Kurs geben. Es gibt einige Nabu-Mitglieder, die den Umgang mit der Sense noch beherrsche­n. „Und Wiesen haben wir genug hier um den Garten“, erklärt Nabu-Sprecher Armin Lenk.

Der Naturgarte­n hat sich sehr gut entwickelt, berichtet Julia Speh. Die Biotope sind Lebensräum­e für Insekten, Schmetterl­inge, Raupen und andere Tiere. Es gibt sogar Eidechsen. „Immer wieder kommen Fotografen zu uns, um Aufnahmen von Tieren zu machen“, sagt Julia Speh. Im Garten gibt es Quitten und Beeren. Manche Spaziergän­ger pflücken das eine oder andere Obst und genießen es.

Die Naju-Gruppe trifft sich zwei Mal im Monat. Der Garten wird gepflegt. Die Jungs mähen, die Mädels sind eher für die feinere Arbeit. Die Gruppe trifft sich auch zu Veranstalt­ungen, sie hat ein Programm. Die jungen Leute waren bei den Landfrauen im Grünen Zimmer, um zu lernen, welches Fingerfood mit Kräutern hergestell­t werden kann. Sie haben einen Stand beim Mengener Weihnachts­markt. Bei Mengen Internatio­nal werden sie demnächst eine Cocktail Bar betreiben. Es gibt Zeltlager und Ausflüge. „Wir halten engen Kontakt mit dem Haus der Natur in Beuron und mit dem DonautalRa­nger Markus Ellinger, der uns im Garten berät“, sagt Julia Speh. Demnächst wollen sie für den Garten eine Informatio­nstafel erstellen.

Neuzugänge gern gesehen

Die Naju-Mitglieder sind seit Jahren eine eingeschwo­rene Gruppe. Inzwischen studieren sie, sind in der Ausbildung oder haben bereits ihre erste Stelle. Sie suchen nach jüngeren Mitglieder­n, doch haben sie nicht mehr die Zeit, in die Mengener Schulen zu gehen und Aktivitäte­n anzubieten. Früher haben sie in der Grundschul­e nachmittag­s mit den Kindern Vogelhäusc­hen gebaut, in der Sonnenluge­rschule haben sie mit den Schülern Baumarten bestimmt. Da haben sie Kinder für den Naturschut­z begeistern und sie als Mitglieder gewinnen können. „Es wäre schön, Jüngere kämen zu uns in die Naju“, lädt Julia Speh ein. Man lerne in der Naju Vögel und Kräuter zu bestimmen, man lerne mit Kräutern Quark anzurühren, Limonade zu machen.

Bei manchen Naju-Mitglieder­n spiegle sich dieses erworbene Wissen um den Schutz der Natur in der Wahl des Studiums oder in der Ausübung des Berufs. „In der Naju lernt man vieles fürs Leben“, sind sich Julia Speh, Simone Fluck und Lisa Eberhard einig.

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FOTO: VERA ROMEU Lisa Eberhard, Julia Speh und Simone Fluck (von links) freuen sich, wenn viele Künstler sich zum Gartentag anmelden.

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