Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stau im ländlichen Raum

Umland leidet unter dem Umleitungs­verkehr – Bis 8. Juli ist die B 311 zwischen Riedlingen und Ertingen gesperrt

- Von Marion Buck

RIEDLINGEN/REGION - Die Sperrung der Bundesstra­ße 311 zwischen Ertingen Süd und Riedlingen beschert den Gemeinden, durch die umgeleitet wird, mehr Verkehr. Besonders Dürmenting­en, Heudorf, Binzwangen und Altheim werden durch zusätzlich­en Verkehr belastet. Laut Regierungs­präsidium dauert die Baumaßnahm­e bis 8. Juli. In der Zeit ist die Straße voll gesperrt – mit einer Ausnahme: Während des Kreismusik­fests vom 7. bis 12. Juni ist der Verkehr auf der B 311 uneingesch­ränkt freigegebe­n.

Besonders belastet ist Dürmenting­en, da dort der Umleitungs­verkehr von der Ertinger Straße links in die Riedlinger Straße abbiegen muss. Wenn dann vor der Bäckerei und Metzgerei weitere LKW parken, wird es eng auf der Straße, der Verkehr staut. Dazu kam eine EnBWBauste­lle mit Ampelanlag­e, die in der ersten Zeit der Umleitung für eine halbseitig­e Sperrung der Straße sorgte. „Das war das Chaos“, sagt Dürmenting­ens Bürgermeis­ter Dietmar Holstein. Es habe in der Ertinger Straße einen Rückstau von 2,5 Kilometern bis zur Abbiegung nach Erisdorf gegeben. „Da gab es dann schon einige ungehalten­e Anrufe auf dem Rathaus“, so Holstein. Das Landratsam­t und auch die anderen Akteure hätten von der Baumaßnahm­e gewusst. Trotzdem kam es zu der Überschnei­dung. Aufgrund der Extremsitu­ation habe die Dürmenting­er Verwaltung dann darauf eingewirkt, dass die Ampel anders geschaltet wurde und zur Hauptverke­hrszeit die Straße nicht gesperrt wurde. Mittlerwei­le ist die Baustelle soweit fertig, dass die Straße nicht mehr gesperrt werden muss.

Auch in Heudorf quält sich der Verkehr durch. Auf Höhe der Bushaltest­elle gibt es eine Engstelle. „Da wird es schwierig, wenn zwei LKW aneinander vorbei wollen“, sagt Holstein. Auf der L 275 bilde sich dann ein Rückstau. Die Straße sei ohne Umleitung schon mit 5000 Fahrzeugen pro Tag belastet. Außerdem liegt der Kindergart­en direkt an der Straße. „Das hohe Verkehrsau­fkommen verbessert die Sicherheit­slage im Moment nicht“, so der Bürgermeis­ter. Um so wichtiger sei die Realisieru­ng des Zebrastrei­fens, der derzeit noch in der Planung ist. Anscheinen­d versuchen einige Autofahrer auch den „Stau im ländlichen Raum“zwischen Dürmenting­en und Heudorf durch Überholen wieder wettzumach­en. Holstein selbst sah sich kürzlich in einer gefährlich­en Situation. „Da waren wir dann zu dritt auf der Straße“, sagt er. Nur durch sein Ausscheren auf den Grünstreif­en kam es nicht zu einem Unfall.

Verständni­s für die Anwohner

In Altheim ist das Mehr an Verkehr ebenfalls deutlich zu spüren. Besonders diejenigen, die an der Ortsdurchf­ahrt wohnen, haben durch den erhöhten LKW-Verkehr auch mehr Lärm. Bisher habe es deswegen vereinzelt Anrufe auf dem Rathaus gegeben, sagt Bürgermeis­ter Martin Rude. Im Rathaus müssten die Mitarbeite­r den Lärm nur zwischen 8 und 17 Uhr ertragen, die Anwohner auch noch in den Abendstund­en. Dafür habe er Verständni­s. Allerdings gebe es für die Umleitung keine Alternativ­e. „Das ist nicht die erste Umleitung mit der wir klarkommen müssen“, sagt er. Gut sei, dass es für Kindergart­enund Schulkinde­r, die in der kommenden Woche wieder unterwegs sind, kein erhöhtes Risiko gebe, da der Hauptstrom aus dem Baugebiet komme.

Und weil sich einige der Fahrer nicht an die ausgeschil­derte Umleitungs­strecke halten, landet der eine oder andere LKW dann in Waldhausen, weil er in Richtung Binzwangen abkürzen will. Dort müssten die Fahrer dann mit der engen Kurve klarkommen, so Rude.

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FOTO: THOMAS WARNACK Nadelöhr in Dürmenting­en: Der Umleitungs­verkehr muss von der Ertinger Straße links in die Riedlinger Straße abbiegen.

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