Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Laizer Kabelnutzer schauen in die Röhre
Seit knapp zwei Wochen ist das Fernsehen tot – Firma Unity Media vertröstet die Kunden
SIGMARINGEN (fxh) - Im Laizer Wohngebiet Oberbergen bleiben die Fernsehschirme seit knapp zwei Wochen dunkel. Die betroffenen Nutzer des Kabelnetzes sind dementsprechend genervt. „Heute ist der 13. Tag“, sagt Johann Sedlacek am Mittwochnachmittag. Ihre Beschwerden beim Netzbetreiber, der Firma Unity Media (früher Kabel BW), verhallen im Nirgendwo, so der Eindruck der Kunden.
Nach Auskunft von Johann Sedlacek ist eine Vielzahl von Kunden im Laizer Wohngebiet Oberbergen betroffen. Kein Kabelfernsehen zu empfangen sei in der Merowinger Straße, der Kastell-, Goten- und in Teilen der Keltenstraße. Hans-Dieter Austel, der an der Keltenstraße wohnt, hat sich schon zigmal beschwert. „Die kriegen das einfach nicht hin“, sagt er. Servicemitarbeiter des Netzbetreibers seien schon persönlich bei ihm vorbeigekommen. An der Straße sei schon gegraben worden. Alles vergeblich.
„Ich könnte vor Wut platzen“, sagt Hans-Dieter Austel über das Gefühl, vor dem schwarzen Fernsehgerät zu sitzen. Seine Frau füttere den Kassettenrekorder immer mal wieder mit Musik – zum Runterkommen.
Die Verantwortlichen von Unity Media gaben trotz mehrfacher Nachfrage am Dienstag und Mittwoch keine Stellungnahme ab. Stattdessen vertrösteten sie die Redaktion.
Die Laizer Kunden kennen diese Art der Kommunikation. Sie haben auch das Gefühl, dass sie von der Firma hingehalten werden. „Wir hören von den Servicemitarbeitern die komischsten Dinge“, sagt Johann Sedlacek. Mal soll ein Verteilerkasten defekt sein, mal soll der Fehler im Haus liegen. Doch da ein ganzes Wohngebiet betroffen ist, bezweifeln die Kunden diese Fehlerdiagnose. Kabelnutzer Austel hat die Nase voll von dem „Banditenverein“, wie er die Firma bezeichnet.
So bleibt den Kunden wohl nichts anderes übrig als weiter Druck zu machen. Oder einfach eine Satellitenschüssel zu kaufen, wie es ein Nachbar getan hat.