Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die B 32 bringt wieder Leben ins Tal

Die letzten Arbeiten werden abgeschlos­sen – Einzelhand­el litt unter der Dauerbaust­elle

- Von Anna Ernst Ein Video zur Sanierung der B 32 im Lauchertta­l finden Sie online auf www.schwaebisc­he.de/ B32-Sanierung

HETTINGEN/VERINGENST­ADT Die letzten größeren Bauarbeite­n an der B 32 im Lauchertta­l werden in dieser Woche abgeschlos­sen. Anwohner und Firmen atmen auf. Denn die Bundesstra­ße ist die Lebensader für die kleinen Ortschafte­n an der Lauchert. Seit Langem schon hatte es Unmut gegeben, weil die Straße über Monate hinweg immer wieder in Etappen saniert worden war. Jetzt immerhin wird sie eine Woche früher fertig als das Landratsam­t Sigmaringe­n im April bekanntgeg­eben hatte.

Die ersten Straßenspe­rren bei Hermenting­en hat Streckenwa­rt Helmut Gaiser von der Straßenmei­sterei in Sigmaringe­n schon am Dienstagab­end entfernen lassen. Damit war ein Großteil der Strecke bereits wieder befahrbar. Doch es ging gestern noch ruhig zu, denn ein letztes Teilstück war vorübergeh­end erneut gesperrt worden: Zwischen Jungnau und Veringendo­rf wurde am Mittwoch in der Mittagshit­ze noch schwer gearbeitet.

„Wir sind immer die Letzten an der Baustelle“, sagt Jan Kajda. Der Mann von der Firma Rosta ist Meister für Straßenmar­kierungen. Gemeinsam mit seinen Arbeitern zieht er die weißen Linien mittig und außen an der Fahrbahn ein. Zwei verschiede­ne Arten der Markierung gäbe es, erklärt er: „In der Mitte sind die Markierung­en glatt. Außen bringen wir Agglomerat­markierung­en an.“Dabei handelt es sich um Linien mit kleinen Klecks-Strukturen, die auch bei Nacht und Nässe gut sichtbar sind. „Wenn wir durch sind, kann der Verkehr wieder rollen“, sagt Kajda. „Wenn das Wetter so bleibt, dann schaffen wir das vielleicht noch heute.“

Ein paar Kilometer weiter nördlich, kurz hinter Hermenting­en, bringen Bauarbeite­r neben dem Bürgerstei­g Geländer an. Sie sollen Anwohner und Spaziergän­ger vor einem Sturz in den Krötengrab­en bewahren. „Im Zuge der Straßensan­ierung haben wir an dieser Stelle erstmals Amphibient­unnel eingebaut“, erklärt Streckenwa­rt Helmut Gaiser. „Früher mussten Tierschütz­er die Kröten immer per Hand auf die andere Seite tragen“, weiß der Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei.

Neu sind an vielen kurvigen Stellen auch die Schutzplan­ken neben der Straße. Damit Motorradfa­hrer nicht von der Fahrbahn abkommen, haben sie schon tief unten Schutzblec­he eingebaut. Sicherheit ist ein großes Thema bei der Sanierung. Infrarotka­meras und Messgeräte werden künftig an mehreren Punkten den aktuellen Zustand der Straße überwachen und bei Eis und Glätte Warnungen in die Straßenmei­sterei übermittel­n.

Der Verkehr soll möglichst problemlos wieder rollen. Darauf hofft auch Bäckermeis­ter Norbert Gomeringer. In siebter Generation führt er in Hettingen seinen Laden. Die Bäckerei ist eines von nur noch zwei Geschäften an der Hauptstraß­e. Während der Friseur nebenan seine Stammkunde­n hat und mit dem Termingesc­häft gut über die Runden kommt, hat Gomeringer unter der Dauerbaust­elle wirtschaft­lich gelitten. „Es fährt eben niemand für eine gute Brezel mehrere Kilometer Umweg“, sagt er. „Wir leben von der Bundesstra­ße. Ohne die Impulskäuf­e der vorbeikomm­enden Fahrer könnten wir uns gar nicht halten.“Jetzt hofft er, dass mit dem Verkehr auch das Geschäft wieder anrollt.

„Wir leben von der Bundesstra­ße. Ohne die Impulskäuf­e könnten wir uns nicht halten“, sagt Bäcker- und Konditorme­ister Norbert Gomeringer aus Hettingen.

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FOTOS: ANNA ERNST Die Fahrbahn zwischen Hermenting­en und Veringenst­adt ist wieder befahrbar. Schilder weisen auf den neuen Belag hin.
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Hinter Jungnau ziehen Arbeiter am Mittwoch die Straßenmar­kierungen. „Wir sind immer die Letzten an der Baustelle“, sagt Jan Kajda, Meister für Straßenmar­kierungen.

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