Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Kunst muss mit seinem Lebenslauf zusammenpassen
Frühere Werke des Künstlers Günther Butz sind im Café „fair & mehr“in Gammertingen ausgestellt
MARIABERG (sz) - „Die Kunst muss mit meinem Lebenslauf zusammenpassen“, sagt Günther Butz. Nach seinem Grafik-Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste begann für ihn eine Phase, „die ganz der Kunst vorbehalten war“. Hunderte Werke sind entstanden, insbesondere Übermalungen und Grafiken. Seit seiner psychischen Erkrankung 2006 und einem schweren Fahrradunfall vor vier Jahren malt Günther Butz nicht mehr. Er lebt in einer ambulant betreuten Einrichtung in Reutlingen und arbeitet in den grafischen Werkstätten der Bruderhaus Diakonie. Der Künstler Günter Butz ist nun in einer Ausstellung im Café „fair & mehr“in Gammertingen mit 22 Werken aus seinem Beuys-Zyklus aus den Jahren 2003 und 2004 wieder präsent.
Bei der Vernissage am Sonntag in Gammertingen freute sich der 69Jährige über die neuerliche öffentliche Aufmerksamkeit. Seine Werke hatten in den vergangenen Jahren bei Ausstellungen in Stuttgart, Ludwigsburg, Hechingen, Offenburg und Reutlingen viel Anklang gefunden. Rüdiger Böhm hatte Butz Bilder bei einem Besuch in der neuen Werkstatt der Bruderhaus Diakonie entdeckt. „Ich wollte mir das neue Gebäude anschauen“, berichtete der Mariaberger Vorstand bei der Ausstellungseröffnung. In der Cafeteria seien ihm sofort die Bilder an den Wänden aufgefallen und so sei er mit Günther Butz ins Gespräch gekommen. „Es kam gleich die Idee auf zu einer Ausstellung in Mariaberg.“
Die Bilder des gebürtigen Stuttgarters zeichnen sich durch eine charakteristische Formensprache aus. Grundlage zahlreicher Werke von Butz sind Fundstücke – so etwa ein altes Bilanz-Journal vom Flohmarkt oder ein Kunstkatalog von seinem Idol Joseph Beuys – die er übermalt. Häufig verwendet er dazu Bleistift, um die Formen zu skizzieren, und Ölfarbe, mit der er die Flächen ausfüllt. In einer besonderen Technik erfolgt dann das Zusammenschieben der Pigmente, wodurch unterschiedliche Farbschattierungen hervorgerufen werden.
„Meine Bilder sind hier sehr gut präsentiert“, freute sich Butz über den stilvollen Rahmen im Café „fair & mehr“. Er lobte auch die Zusammenarbeit mit Mariaberg im Vorfeld der Ausstellung. Er bemerkte, „ich möchte nicht ausschließen, dass ich mal wieder anfange zu malen“.