Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landwirt Lohr regt sich über neue Verordnung auf
Wiederherstellung des früheren Zustands empfinden die Bauern am „Ruhestetter Ried“als Zumutung
WALD - Deutliche Worte hat Gemeinderat Gerhard Lohr in der Sitzung des Gemeinderats Wald am Dienstag zur Fauna-Flora-HabitatVerordnung (FFH) gefunden. „Mir stößt das sauer auf“, sagte der Landwirt. Und: „Ich bin dafür, dass man das rigoros ablehnt.“
Nach dieser Meinungsäußerung, die ihm Bürgermeister Werner Müller aufgrund seiner Ortskenntnisse im Ortsteil Ruhestetten zugestand, nahm Lohr allerdings mit weiteren Gemeinderäten, die im betroffenen Bereich des Naturschutzgebiets „Ruhestetter Ried“Land besitzen oder bewirtschaften, bei den Zuschauern Platz.
Lohr erklärte, dass diese neue Verordnung weit über die bisherige Naturschutzverordnung hinausgehe. Bis jetzt habe es gegolten, das Vorhandene zu bewahren. Damit könnten die Bewirtschafter gut leben. Nach der neuen Verordnung solle der frühere Zustand wieder hergestellt werden. Konkret bedeute dies den Verzicht auf Nährstoff- und Kalkeintragungen in den Boden. „Das ist für uns Bewirtschafter eine wesentliche Verschlechterung“, sagte Lohr.
Bürgermeister Müller wies darauf hin, dass die FFH-Verordnung ein Verfahren der Europäischen Union sei. Er bezweifelte, dass der Widerspruch des Walder Gemeinderats große Veränderungen bewirkt, formulierte den einstimmig genehmigten Beschlussvorschlag für eine Festlegung der neuen Richtlinien aber trotzdem so, dass die bisherige Bewirtschaftung gewährleistet bleiben soll.