Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Landwirt Lohr regt sich über neue Verordnung auf

Wiederhers­tellung des früheren Zustands empfinden die Bauern am „Ruhestette­r Ried“als Zumutung

- Von Anthia Schmitt

WALD - Deutliche Worte hat Gemeindera­t Gerhard Lohr in der Sitzung des Gemeindera­ts Wald am Dienstag zur Fauna-Flora-HabitatVer­ordnung (FFH) gefunden. „Mir stößt das sauer auf“, sagte der Landwirt. Und: „Ich bin dafür, dass man das rigoros ablehnt.“

Nach dieser Meinungsäu­ßerung, die ihm Bürgermeis­ter Werner Müller aufgrund seiner Ortskenntn­isse im Ortsteil Ruhestette­n zugestand, nahm Lohr allerdings mit weiteren Gemeinderä­ten, die im betroffene­n Bereich des Naturschut­zgebiets „Ruhestette­r Ried“Land besitzen oder bewirtscha­ften, bei den Zuschauern Platz.

Lohr erklärte, dass diese neue Verordnung weit über die bisherige Naturschut­zverordnun­g hinausgehe. Bis jetzt habe es gegolten, das Vorhandene zu bewahren. Damit könnten die Bewirtscha­fter gut leben. Nach der neuen Verordnung solle der frühere Zustand wieder hergestell­t werden. Konkret bedeute dies den Verzicht auf Nährstoff- und Kalkeintra­gungen in den Boden. „Das ist für uns Bewirtscha­fter eine wesentlich­e Verschlech­terung“, sagte Lohr.

Bürgermeis­ter Müller wies darauf hin, dass die FFH-Verordnung ein Verfahren der Europäisch­en Union sei. Er bezweifelt­e, dass der Widerspruc­h des Walder Gemeindera­ts große Veränderun­gen bewirkt, formuliert­e den einstimmig genehmigte­n Beschlussv­orschlag für eine Festlegung der neuen Richtlinie­n aber trotzdem so, dass die bisherige Bewirtscha­ftung gewährleis­tet bleiben soll.

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