Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Trumpf liefert 1000. Laser-Maschine aus
Das Unternehmen möchte am Standort Hettingen weiter wachsen.
HETTINGEN - Fünf große Lastwagen werden benötigt, um eine der schweren Maschinen zu transportieren, die die Firma Trumpf auf der Alb herstellt. Im beschaulichen Hettingen, malerisch gelegen an der Lauchert, ist das Hochtechnologieunternehmen mit seinen rund 550 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber. Jetzt verließ die 1000. Laser-Rohrschneidmaschine das Werk. „Ein besonderer Meilenstein“ist das für Werksleiter Steffen Braun.
In Tisch- und Stuhlgestellen, in Rahmenkonstruktionen für Busse, in Geräten von Fitnessstudios: Fast überall werden Rohre verwendet, die speziell zugeschnitten werden müssen. Eine Arbeit, die präzise und passgenau sein muss. Sägen, bohren, fräsen, das war einmal. „Mit der heutigen Laser-Technologie können Rohre deutlich präziser bearbeitet werden“, erklärt Robert Steinhart, Abteilungsleiter in der Montage.
„Die Maschine kann Rohre mit einer Länge von bis zu neun Metern bearbeiten“,
erklärt Robert Steinhart, Abteilungsleiter Montage.
Der gebürtige Inneringer ist einer von rund 90 Mitarbeitern, die direkt aus dem Ort stammen. Er kennt jedes Bauteil der großen Maschine, die Trumpf als neueste Innovation anpreist und erst seit zwei Jahren in Hettingen fertigt. „Sie kann Rohre mit einer Länge von bis zu neun Metern und einem Durchmesser von bis zu zehn Zoll bearbeiten“, weiß Robert Steinhart. Das Rohr wird in der Maschine vollkommen automatisch befördert, gedreht und in die richtige Position gebracht, damit der Laser – vom Computer gesteuert – jedes beliebige Muster hineinschneiden kann. Bis zu zehn Millimeter stark kann das Blech sein, das der scharfe Strahl durchschneidet. Die Laser selbst allerdings werden nicht in Hettingen hergestellt, sondern stammen aus dem Stammwerk in Dietzingen oder einem Werk im Schwarzwald.
Insgesamt ist Trumpf mit seinen mehr als 70 Tochtergesellschaften in fast allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika sowie in Asien vertreten. Im Jahr 2016/17 erwirtschaftete die
Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von 3,11 Milliarden Euro.
Dass sich die Holding 1955 bereits für den Standort Hettingen entschied, ist für die
1800-Einwohner-Gemeinde noch heute ein Segen. Denn Trumpf will derzeit weiter wachsen, wie Werksleiter Steffen Braun ankündigt. „Unsere Produktionskapazitäten haben wir stetig erweitert“, sagt der 54-Jährige. „Erst letztes Jahr sind 6000 Quadratmeter hinzugekommen“– am Langensteig, dem Gewerbegebiet zwischen Hettingen und dem Ortsteil Inneringen. Dort plant die Firma aktuell noch ein weiteres Gebäude.
In den kommenden Jahren setzt das Unternehmen zudem auf Modernisierung: „Mittelfristig ist es denkbar, die ganz alten Werkshallen abzureißen und durch moderne Gebäude zu ersetzen“, so Braun. Ziel ist es, die Produktion weiter zu optimieren. Für Abriss und Neubau aber gäbe es noch keine konkreten Pläne. Nur so viel: Die Architektur soll den neuen Hallen angepasst werden.
Hier, in lichtdurchfluteter Arbeitsatmosphäre, hievt ein Kran gerade die tonnenschweren Maschinenteile, die fertig zum Abtransport verpackt sind, auf die Lastwagen. Im halbstündigen Takt fahren die fünf LKW einer Speditionsfirma in die Halle hinein. Die 1000. Maschine wird nach Italien ausgeliefert. Eine Metallverarbeitungsfirma in der Toskana hat sie bestellt. „Wir liefern aber auch nach Übersee“, sagt Werksleiter Steffen Braun. Am Hamburger Hafen werden die Laser-Rohrschneidmaschinen dann auf Schiffe verladen. Von Hettingen in die ganze Welt.
„Mittelfristig ist es denkbar, die ganz alten Werkshallen abzureißen und durch moderne Gebäude zu ersetzen“, kündigt Werksleiter Steffen Braun an.