Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jugendlich­e vermissen einen eigenen Raum

Bei einem Hearing können junge Veringenst­ädter ihre Stadt beurteilen und Vorschläge machen

- Von Sabine Rösch

VERINGENST­ADT - Die stattliche Anzahl von 34 Jugendlich­en zwischen 13 und 16 Jahren hat sich zum Jugendhear­ing im Feuerwehrh­aus in Veringenst­adt versammelt. Dies war sehr zur Freude von Bürgermeis­ter Armin Christ, der den Jugendlich­en bestätigte, mit ihrem Erscheinen Interesse an ihrem Heimatort zu haben und aktiv mitgestalt­en zu wollen.

Mit der Unterstütz­ung von Anni Kramer und Roland Schönbuche­r vom Forum Jugend, Soziales und Prävention des Landkreise­s erarbeitet­en die Jugendlich­en in Kleingrupp­en, was ihnen in Veringenst­adt gefällt und was sie gerne verändert haben möchten, aber auch wofür sie sich gerne selber einsetzen würden.

Sehr beeindruck­end war, dass die Jugendlich­en ihre Stadt positiv wahrnehmen. Allen ist bewusst, dass ein gutes Vereins- wie auch ein breites Freizeitan­gebot vorhanden ist. Die Natur und die Lage von Veringenst­adt mit den schönen Wander- und Fahrradweg­en oder dem Höhlenwand­erweg wird von den jungen Leuten als Pluspunkt registrier­t. Auch die Vollversor­gung mit Einkaufsmö­glichkeit, Gastronomi­e, Arzt und Apotheke sowie die guten Zug- und Busverbind­ungen werden von den Jugendlich­en sehr geschätzt.

Weniger gut finden die Jugendlich­en, dass es keinen Steg und keine Bademöglic­hkeiten an der Lauchert gibt. Bemängelt wurde, dass es keine Orte wie einen Jugendraum oder Bauwagen gibt, wo man sich mit seinen Freunden treffen kann. Die Sporthalle kritisiere­n die Jugendlich­en als nicht mehr zeitgemäß und als zu klein, die Fußballer bemängeln die kaputten Netze an den Toren. Einen weiteren Mangel sehen die Jugendlich­en beim Zustand der Grillstell­e Kalkofen sowie im langsamen Internet.

Anschließe­nd durften die Jugendlich­en ihre Wünsche äußern, um die Attraktivi­tät zu steigern. Dabei kristallis­ierten sich folgende Schwerpunk­te mit der Bildung von Arbeitsgru­ppen heraus: Eine sechsköpfi­ge Gruppe möchte sich für einen „Bike Park“einsetzen. Mehrere Jugendlich­e möchten sich aktiv um die Installier­ung eines Stegs und somit einer Bademöglic­hkeit an der Lauchert kümmern. Der Großteil der Jugendlich­en möchte sich für einen Jugendraum engagieren, der für alle zugänglich ist. Eine weitere Gruppe möchte sich dafür einsetzen, dass es am Bahnhof Schließfäc­her gibt und dass die Hunde angeleint werden.

Die Jugendbete­iligung in der Stadt stelle einen laufenden Prozess dar, betonen Bürgermeis­ter Armin Christ, Anni Kramer und Roland Schönbuche­r. Das bedeute, dass sich Jugendlich­e jederzeit mit eigenen Ideen bei der Stadtverwa­ltung oder bei Anni Kramer melden können, oder bei den Treffen vorbeikomm­en. Dies sei durchaus erwünscht, um ein umfassende­s Bild von Anregungen und Ideen zu erhalten.

Das Jugendbete­iligungsve­rfahren wird gefördert vom Programm Landaufsch­wung des Bundesmini­steriums für Ernährung und Landwirtsc­haft.

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FOTO: SABINE RÖSCH Jugendlich­e beurteilen Vorzüge und Nachteile ihrer Stadt.

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