Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Beide können unbeschwert aufspielen
Fußball, Landesliga-Relegation: SV Gruol - SF Hundersingen (Mi., 18 Uhr, Schömberg)
HAIGERLOCH/HUNDERSINGEN (mac) - Die Sportfreunde Hundersingen bestreiten am heutigen Mittwoch die erste Runde der Qualifikation zur Fußball-Landesliga. Gegner ist in Schömberg (18 Uhr) der SV Gruol, in der abgelaufenen Saison Zweiter der Bezirksliga Zollern. Und: Wie Hundersingen ist auch der SV Gruol erst zu dieser Saison ins Bezirksoberhaus aufgestiegen.
„Wir sind sehr entspannt“, sagt Hundersingens Abteilungsleiter Karl Störkle. „Für uns ist das kein Muss, sondern einfach etwas Positives, das wir unbeschwert angehen können.“Die Sportfreunde haben in der Vergangenheit schon ihre Erfahrungen in der Relegation gesammelt. Dreimal scheiterten sie beim Versuch über die Relegation in die Bezirksliga aufzusteigen, ehe es im vergangenen Jahr direkt klappte. Jetzt also Relegation Teil 4, dieses Mal in die Landesliga. Der Hundersinger Tross wird sich am heutigen Mittwoch gegen 15.30 Uhr in Bewegung setzen, inklusive Fanbus. „Es ist schwer zu sagen, wie viele Fans mitkommen, aber ich rechne mit um die 150 bis 200“, sagt Störkle. „So viele sind es eigentlich bei Auswärtsspielen immer.“Am Montagabend hat die Mannschaft nochmals leicht trainiert. „Wir haben uns am Montagabend noch einmal getroffen, haben ein bisschen was gemacht, aber nur leicht und über das Spiel gesprochen. Unser Trainer Manfred Pütz hat in den vergangenen Wochen immer wieder die richtigen Phasen der Be- und Entlastung gefunden“, sagt Störkle. Das war gar nicht so leicht, absolvierten die Sportfreunde doch zwischen Mitte April und Ende Mai gleich sieben englische Wochen.
Personell könnte der Anzug in Schömberg ein bisschen eng sitzen: Gleich mehrere Spieler fehlen: zwei der drei Störkle-Söhne: Angreifer Marcel Störkle (Prüfung im Studium), Innenverteidiger Yanik Störkle (Leistenprobleme, Verdacht auf Muskelriss) und, urlaubsbedingt, Routinier und Stand-by-Spieler Sebastian Wahl. Ein Fragezeichen steht auch hinter Timo Bischofberger (Oberschenkelverletzung), der seit dem Pokalsieg vor zwei Wochen gegen den FV Neufra/D. nicht mehr gespielt hat. „Marcel steht vor einer wichtigen mündlichen Prüfung, Yanik hat sich leider in der Schlussphase des letzten Saisonspiels zu Hause gegen Uttenweiler (1:2, d. Red.) verletzt und Timo Bischofbergers Einsatz ist auch noch fraglich“, sagt Karl Störkle. Und dann sind da noch die üblichen Schwierigkeiten, die ein Spiel unter der Woche mit sich bringt: „Xaver Koch arbeitet in Geislingen. Er muss praktisch einmal quer über die Alb fahren“, sagt Störkle.
Weiter Anreiseweg
Mit den SF Hundersingen und dem SV Gruol treffen zwei Mannschaften aufeinander, die auf unterschiedliche Weise ein ähnliches Ergebnis erzielten. Während Hundersingen im ersten Jahr seiner Bezirksligazugehörigkeit für das Spektakel zuständig war - die Sportfreunde erzielten 91 Tore, fingen sich aber auch 58 Gegentore - sieht die Bilanz des SV Gruol anders aus: 54 erzielte Tore stehen nur 39 Gegentore gegenüber, macht wie bei Hundersingen, im Jahr eins nach dem Aufstieg, Rang zwei der Bezirksliga. Hundersingen sammelte 60 Punkte in 30 Spielen, Gruol 51 in 28. „Ich denke, dass Gruol wahrscheinlich ein bisschen kompakter steht als wir“, sagt Störkle. Den Platz in Schömberg kennt er nicht. „Ich habe mir nur von jemandem aus Harthausen/Scher erzählen lassen, dass der Platz recht eng sein soll.“Die weite Anreise nach Schömberg stört Störkle, er findet sie „ein bisschen ungerecht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir in Straßberg oder Winterlingen gespielt hätten. So müssen wir 70 Kilometer fahren und Gruol nur zehn oder zwölf.“
Auch Gruols Co-Trainer Andreas Kohle beeindruckt die Hundersinger Offensivbilanz. „Ich habe nur mal bei fussball.de geschaut und gesehen, dass der Gegner sehr viele Tore geschossen hat, aber sonst habe und werde ich mich damit auch nicht beschäftigen“, sagt Kohle.
Der spielende Co-Trainer Gruols leitet sein Team in Schömberg aufgrund einer Muskelverletzung, die er sich im vorletzten Saisonspiel in Nusplingen zugezogen hat, von der Seitenlinie aus. Er vertritt Cheftrainer Denis Gonszcz, der sich in den Flitterwochen befindet. „Wir freuen uns riesig auf das Spiel, genauso wie vergangenen Samstag. Obwohl wir 5:0 hätten gewinnen müssen, um Dotternhausen noch abzufangen, habe ich meiner Mannschaft angesehen, dass sie einfach Bock hat zu kicken“, sagt Kohle. „Wir müssen wieder alles aus uns rausholen und einfach unser Ding spielen. Ich will einfach sehen, dass die Jungs Spaß haben und brennen, füreinander zu kämpfen – und dann ist alles drin für uns.“
Gruols Trainer Kohle steht der volle Kader zur Verfügung. „Einige Spieler haben noch kleinere Blessuren, aber bis zum Spiel werde ich mit allen rechnen können“, erzählt der ehemalige Oberliga-Kicker. „Ich habe zu den Jungs gesagt: Egal, was noch passiert, wir haben eine geile Saison gespielt und alles andere ist eine Sensation.“