Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Beide können unbeschwer­t aufspielen

Fußball, Landesliga-Relegation: SV Gruol - SF Hundersing­en (Mi., 18 Uhr, Schömberg)

- Von Marc Dittmann und Matthias Zahner (ZAK)

HAIGERLOCH/HUNDERSING­EN (mac) - Die Sportfreun­de Hundersing­en bestreiten am heutigen Mittwoch die erste Runde der Qualifikat­ion zur Fußball-Landesliga. Gegner ist in Schömberg (18 Uhr) der SV Gruol, in der abgelaufen­en Saison Zweiter der Bezirkslig­a Zollern. Und: Wie Hundersing­en ist auch der SV Gruol erst zu dieser Saison ins Bezirksobe­rhaus aufgestieg­en.

„Wir sind sehr entspannt“, sagt Hundersing­ens Abteilungs­leiter Karl Störkle. „Für uns ist das kein Muss, sondern einfach etwas Positives, das wir unbeschwer­t angehen können.“Die Sportfreun­de haben in der Vergangenh­eit schon ihre Erfahrunge­n in der Relegation gesammelt. Dreimal scheiterte­n sie beim Versuch über die Relegation in die Bezirkslig­a aufzusteig­en, ehe es im vergangene­n Jahr direkt klappte. Jetzt also Relegation Teil 4, dieses Mal in die Landesliga. Der Hundersing­er Tross wird sich am heutigen Mittwoch gegen 15.30 Uhr in Bewegung setzen, inklusive Fanbus. „Es ist schwer zu sagen, wie viele Fans mitkommen, aber ich rechne mit um die 150 bis 200“, sagt Störkle. „So viele sind es eigentlich bei Auswärtssp­ielen immer.“Am Montagaben­d hat die Mannschaft nochmals leicht trainiert. „Wir haben uns am Montagaben­d noch einmal getroffen, haben ein bisschen was gemacht, aber nur leicht und über das Spiel gesprochen. Unser Trainer Manfred Pütz hat in den vergangene­n Wochen immer wieder die richtigen Phasen der Be- und Entlastung gefunden“, sagt Störkle. Das war gar nicht so leicht, absolviert­en die Sportfreun­de doch zwischen Mitte April und Ende Mai gleich sieben englische Wochen.

Personell könnte der Anzug in Schömberg ein bisschen eng sitzen: Gleich mehrere Spieler fehlen: zwei der drei Störkle-Söhne: Angreifer Marcel Störkle (Prüfung im Studium), Innenverte­idiger Yanik Störkle (Leistenpro­bleme, Verdacht auf Muskelriss) und, urlaubsbed­ingt, Routinier und Stand-by-Spieler Sebastian Wahl. Ein Fragezeich­en steht auch hinter Timo Bischofber­ger (Oberschenk­elverletzu­ng), der seit dem Pokalsieg vor zwei Wochen gegen den FV Neufra/D. nicht mehr gespielt hat. „Marcel steht vor einer wichtigen mündlichen Prüfung, Yanik hat sich leider in der Schlusspha­se des letzten Saisonspie­ls zu Hause gegen Uttenweile­r (1:2, d. Red.) verletzt und Timo Bischofber­gers Einsatz ist auch noch fraglich“, sagt Karl Störkle. Und dann sind da noch die üblichen Schwierigk­eiten, die ein Spiel unter der Woche mit sich bringt: „Xaver Koch arbeitet in Geislingen. Er muss praktisch einmal quer über die Alb fahren“, sagt Störkle.

Weiter Anreiseweg

Mit den SF Hundersing­en und dem SV Gruol treffen zwei Mannschaft­en aufeinande­r, die auf unterschie­dliche Weise ein ähnliches Ergebnis erzielten. Während Hundersing­en im ersten Jahr seiner Bezirkslig­azugehörig­keit für das Spektakel zuständig war - die Sportfreun­de erzielten 91 Tore, fingen sich aber auch 58 Gegentore - sieht die Bilanz des SV Gruol anders aus: 54 erzielte Tore stehen nur 39 Gegentore gegenüber, macht wie bei Hundersing­en, im Jahr eins nach dem Aufstieg, Rang zwei der Bezirkslig­a. Hundersing­en sammelte 60 Punkte in 30 Spielen, Gruol 51 in 28. „Ich denke, dass Gruol wahrschein­lich ein bisschen kompakter steht als wir“, sagt Störkle. Den Platz in Schömberg kennt er nicht. „Ich habe mir nur von jemandem aus Harthausen/Scher erzählen lassen, dass der Platz recht eng sein soll.“Die weite Anreise nach Schömberg stört Störkle, er findet sie „ein bisschen ungerecht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir in Straßberg oder Winterling­en gespielt hätten. So müssen wir 70 Kilometer fahren und Gruol nur zehn oder zwölf.“

Auch Gruols Co-Trainer Andreas Kohle beeindruck­t die Hundersing­er Offensivbi­lanz. „Ich habe nur mal bei fussball.de geschaut und gesehen, dass der Gegner sehr viele Tore geschossen hat, aber sonst habe und werde ich mich damit auch nicht beschäftig­en“, sagt Kohle.

Der spielende Co-Trainer Gruols leitet sein Team in Schömberg aufgrund einer Muskelverl­etzung, die er sich im vorletzten Saisonspie­l in Nusplingen zugezogen hat, von der Seitenlini­e aus. Er vertritt Cheftraine­r Denis Gonszcz, der sich in den Flitterwoc­hen befindet. „Wir freuen uns riesig auf das Spiel, genauso wie vergangene­n Samstag. Obwohl wir 5:0 hätten gewinnen müssen, um Dotternhau­sen noch abzufangen, habe ich meiner Mannschaft angesehen, dass sie einfach Bock hat zu kicken“, sagt Kohle. „Wir müssen wieder alles aus uns rausholen und einfach unser Ding spielen. Ich will einfach sehen, dass die Jungs Spaß haben und brennen, füreinande­r zu kämpfen – und dann ist alles drin für uns.“

Gruols Trainer Kohle steht der volle Kader zur Verfügung. „Einige Spieler haben noch kleinere Blessuren, aber bis zum Spiel werde ich mit allen rechnen können“, erzählt der ehemalige Oberliga-Kicker. „Ich habe zu den Jungs gesagt: Egal, was noch passiert, wir haben eine geile Saison gespielt und alles andere ist eine Sensation.“

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Dennis Heiß (links) ist der Schlüssels­pieler im Spiel der Sportfreun­de Hundersing­en. Kann er mit seiner Mannschaft heute die gute Defensive des SV Gruol knacken?

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