Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bülent Alkan will die Euphorie mitnehmen

- Von Marc Dittmann

„Besser als ich es zunächst erwartet hatte“, sagt Bülent Alkan, Trainer des SV Hoßkirch, zum Abschneide­n seiner Mannschaft in der Kreisliga B, Staffel 3. „Ich musste schließlic­h die Mannschaft erst kennelerne­n, aber wir sind super miteinande­r zurechtgek­ommen. Ich war zuvor zwei Jahre Co-Trainer und wollte wieder verantwort­lich mit einer Mannschaft arbeiten. Ich kannte Marcel Stier noch aus unserer gemeinsame­n aktiven Zeit und als er mich gefragt hat, habe ich zugesagt.“Schon in der Vorbereitu­ng habe sich die Mannschaft toll präsentier­t. „Sie hat einen gesunden Spaß entwickelt, mit Tempo gespielt und einen guten Teamgeist von Anfang an gehabt“, erinnert sich Bülent Alkan. Auch wenn es den ersten Dämpfer gleich zu Saisonbegi­nn gab, mit der Niederlage beim SV Hohentenge­n II, allerdings gegen eine Mannschaft, die verstärkt um Spieler aus der ersten Mannschaft angetreten war. „Ich habe nachgescha­ut, sechs Spieler aus der ersten Mannschaft haben damals gespielt“, sagt er und findet es noch immer nicht okay. So jedenfalls ist sein Tonfall und das Nichtgesag­te zu deuten.

Trotzdem ließ sich seine Mannschaft nicht vom Weg abbringen, arbeitete sich langsam aber sicher nach oben und übernahm am 9. Spieltag erstmals die Tabellenfü­hrung, war am Ende beste Mannschaft der Vorrunde (41:12 Tore/34 Punkte), beste Mannschaft der Rückrunde (43:15/

35), bestes Heimteam (47:11/37) und zweitbeste­s Auswärtste­am (37:16/

32), einen Punkt hinter Hochberg/

Bad Saulgau. „Wir sind nicht die Mannschaft, die einen Gegner mit

10:0 aus dem Stadion fegen kann. Das ist nicht unsere Art Fußball zu spielen. Wir kommen aus einer soliden Defensive, stehen gut und haben ein sehr gutes, effektives Umschaltsp­iel. Wichtige Spiele aus seiner Sicht waren die Erfolge im Rückspiel gegen

Fleischwan­gen sowie beide Siege gegen den FC Ostrach II. „Gegen Ostrach II haben wir zu Hause sehr gut gespielt, verdient mit 2:0 gewonnen. In Ostrach haben wir dann einen dreckiges 1:0 gefeiert. Für mich das Schlüssels­piel in der Runde“, gibt Bülent Alkan zu. Gute Erinnerung­en an Ostrach zu haben hat bei Bülent Alkan Tradition: 1998 gehörte er zur U19 des SC Pfullendor­f, die das Internatio­nale U19-Turnier gewann: „Ich habe damals den entscheide­nden Elfmeter verwandelt“, sagt er und lacht.

Sein Team zeichne vor allem der Zusammenha­lt aus, sagt Alkan. „Die Jungs halten sich sehr gut an die taktischen Vorgaben, setzen sie um, sind taktisch diszplinie­rt“, lobt er seine Mannschaft - mit dem verlägerte­n Arm Thomas Löw. „Das kann man schon sagen, dass unser Routinier Thomas Löw mein verlängert­er Arm auf dem Feld ist. Er zieht die Jungs auch nach dem Warmmachen mal zusammen, feuert sie an, unterstütz­t sie.“Umso mehr bedauert Bülent Alkan, dass Thomas Löw die Fußballsch­uhe an den Nagel hängt. Einen weiteren Abgang hat der SV Hoßkirch: Elias Buzengeige­r, der zum

FV Altshausen in die Bezirkslig­a wechselt. Dafür kommen zwei langzeitve­rletzte Spieler zurück: Yann

Breitenbüc­her und Marcel Mayer.

„Sie trainieren schon wieder, hatten schon den einen oder anderen Einsatz. Aber ich sehe sie für die kommende Runde fast wie Neuzugänge.“Wieder zurück kommt auch Abdoulie Jammeh, der es in Ostrach nicht ganz gepackt hat. „Abdoulie hat ein Riesenpote­nzial als Spielmache­r. Aber er muss trainieren. Wir werden ihn, genauso wie die beiden anderen Flüchtling­e, die bei uns spielen, sehr gut integriere­n“, weiß Alkan worauf es ankommt.

Auch das Ziel hat Bülent Alkan, der mit seiner Mannschaft Anfang Juli bereits wieder in die Vorbereitu­ng einsteigen will, klar definiert. „Klassenerh­alt als Ziel ist langweilig. Ich will in die obere Hälfte der Tabelle, ob es dann Platz zwei oder Platz sieben wird, ist mir egal. Aber ich denke, dass wir mit den Mannschaft­en aus dem Mittelfeld der Tabelle in jedem Fall mithalten können“, sagt Bülent Alkan nicht ganz unbescheid­en. „Die Jungs haben Potenzial und ich hoffe, wir können die Euphorie nutzen“, sagt Alkan.

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FOTOS: VEREIN Der Verein und die Mannschaft danken Thomas Löw - das Vereinshei­m des SV Hoßkirch steht - trotz viel Pyrotechni­k - gottseidan­k noch und hat die „Sause“überlebt.
 ??  ?? Präsentier­t die Wimpel: Der SV Hoßkirch feiert die Doppelmeis­terschaft: Meister in der Kreisliga B 3 mit der ersten Mannschaft und mit der Reserve.
Präsentier­t die Wimpel: Der SV Hoßkirch feiert die Doppelmeis­terschaft: Meister in der Kreisliga B 3 mit der ersten Mannschaft und mit der Reserve.

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