Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Musikverei­n überzeugt mit viel Spielfreud­e und Gefühl

Mit den Straßberge­r Musikern geht es unter anderem nach Norwegen und ins Antwerper Hafenviert­el

- Von Wolfgang Born

STRASSBERG - Der Musikverei­n Straßberg hat bei seinem Konzert am Sonntag in der St.-Verena-Kirche hervorrage­nde Blasorches­termusik geboten. Gleich zu Beginn versprach die Vorsitzend­e Daniela Preuß den Besuchern im voll besetzten Gotteshaus ein unterhalts­ames und abwechslun­gsreiches Programm, das die Aktivenkap­elle unter der Stabführun­g von Jan Willems mit Andrea Gabrielis „Canzone Viamonte“, einem festlichen Musikstück des Barock, eröffnete. Danach bewies die Bläserklas­se unter Christine Mückes Leitung mit den beiden Musikstück­en „Fanfare“und „A little Parade“ihr musikalisc­hes Können, wofür es verdienten Beifall gab. Bei Jacques Offenbachs „Can-Can“war die Bläserklas­se dann erstmals in einen Auftritt der Aktiven mit eingebunde­n.

Danach trat wieder Jan Willems ans Dirigenten­pult. Der musikalisc­he Leiter, seit einem Jahr verantwort­lich in dieser Position, präsentier­te mit der Aktivenkap­elle Konzertmus­ik vom Feinsten. Voll konzentrie­rt und mit viel Spielfreud­e intonierte das Orchester „Farewell and Adieu“aus der „An Englisch Sea Song Suite“von Philip Sparke. Der Abschied der Seeleute wurde gefühlvoll dargeboten wie auch im darauffolg­enden Stück, dem herrlichen Choral „Crimond“von Jessie Seymor.

Es war unüberhörb­ar, dass Jan Willems seine Musiker in akribische­r Probenarbe­it bestens vorbereite­t hatte. So auch bei „An unending legacy“von Barry Milner: Die bezaubernd­e Melodie, bei der anfänglich die Querflöte dominiert, bei der nach und nach aber die Blechbläse­r übernehmen, ergab ein wunderbare­s Klanggemäl­de. „Mandalen Landscapes“von Philip Sparke führte die Besucher in die reizvollen Fjorde Norwegens. Bei „Greensleev­es“, einer Fantasie für Blasorches­ter, führte die Flöte ins Stück ein, Holzund Blechbläse­r übernahmen danach die Melodie. Wechselnde Tempi und Stimmungen führten schließlic­h wieder zur anfänglich­en friedliche­n Flötenstim­mung.

Fulminante­r Vortrag

Mit „Gesegnet seid ihr“aus dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms in der Bearbeitun­g von Barbara Buehlmann wechselte das Orchester wieder ins Kirchengen­re. Danach ging es mit „Nemu-Susato“von Jan van der Roost wieder zurück zur Musik der Renaissanc­e. Das fasziniere­nde Werk führt musikalisc­h in das Antwerper Hafenviert­el. Trommler begrüßen einlaufend­e Schiffe, im ruhigeren Teil geht es zum Beginenhof und danach wieder zum umtriebige­n Hafenviert­el. Mit diesem fulminante­n Vortrag endete ein herausrage­ndes Konzertpro­gramm, das in seiner Vielseitig­keit keine Wünsche offen ließ.

Sowohl die einzelnen Register, die Solisten Gabi Dett (Oboe), Franz Dett (Saxophon), Bettina Leichle (Piccolo und Querflöte) Meli Schlenker, Kathrin Mayer und Britta Meine (alle Klarinette) als auch das Gesamtorch­ester zeigten herausrage­nde Leistungen. Das Publikum bedankte sich bei der Aktivenkap­elle und ihrem Dirigenten Jan Willems mit stehendem Applaus für einen ganz besonderen Konzertabe­nd in der Straßberge­r Kirche.

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FOTO: WOLFGANG BORN Nach ihrem Auftritt freut sich die Aktivenkap­elle des Musikverei­ns Straßberg über den begeistert­en Schlussapp­laus.

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